Nikolausbescherung für kleine Apothekenkunden Torsten Bless, 11.11.2017 14:19 Uhr
Im letzten Jahr zeigte eine Apotheke in Brandenburg, wie man über 100 Kinder auf einen Schlag glücklich machen kann. Für 2017 hat sie erneut einen kurzen Draht zum Nikolaus geschaltet. Über diese und andere Aktionen berichten wir auch diese Woche.
Gefüllte Kinderstiefel: Schon zum zweiten Mal hält der Nikolaus für die kleinen Kunden in Brandenburg an der Havel eine kleine Bescherung bereit. Geschenke gibt es aber nur, wenn sie ihre Stiefel bis zum 1. Dezember in die Apotheke im Gesundheitszentrum tragen. Was genau dann im Schuhwerk versteckt wird, mochte die Inhaberin Andrea König trotz guter Kontakte zu besonders gut informierten Kreise nicht verraten. „Im letzten Jahr gab es ein Stück Obst und eine kleine Aufmerksamkeit zum Spielen.“
Mehr als 100 Kinder beteiligten sich 2016. Eine frisch gegründete Grundschule nebenan kam mit einer fast vollständigen Klasse vorbei. Die Aktion ist ganz nach dem Geschmack von König und ihrem Team: „Wir sind alles junge Mütter Mitte 30, da passt das sehr gut.“
Ein Pixie-Buch gegen Teddybauchweh: Zur ersten Sprechstunde eines Kuscheltierdoktors lud Christian Jürgens alle Solinger Kinder in seine Grünewald-Apotheke ein. Ein Freund schlüpfte dafür in einen weißen Arztkittel, auch ein Stethoskop gehörte zur stilechten Ausrüstung. Zehn Kinder ließen beim Onkel Doktor ihre kleinen Stofflieblinge untersuchen. Viele kleinen Besitzer hätten bereits erste Befunde mitgebracht, so Jürgens. „Ein Kuscheltier hatte Bauchschmerzen, das andere eine Erkältung, ein anderes musste geimpft werden. Nach der Untersuchung erhielten die Kinder Rezepte mit Teddyaufdruck, einen Apfel und ein Pixie-Buch.“
Zuvor hatte Jürgens bereits drei Vorschulgruppen mit insgesamt 30 Kindern hinter die Kulissen der Apotheke entführt. „Wir zeigten ihnen, wie man Blutdruck misst und wo der Nachtdienst schläft, führten sie durch die Warenwirtschaft und ließen sie Medikamentenpackungen einscannen“, sagt er. „Spannend fanden die Kinder auch das Labor und die Rezeptur, wir haben ihnen erklärt, dass das die Küche einer Apotheke ist und mit ihnen Salbe abgefüllt.“ Gemeinsam mit anderen Kollegen denkt sich Jürgens immer wieder Aktionen aus, die die lokalen Vor-Ort-Apotheken attraktiver machen sollen. Er selbst hat sich auf Events für Kinder verlegt: „Für die Kiddies wird weniger gemacht als für Erwachsene, und ich habe an solchen Aktionen selbst am meisten Spaß.“ Auch für die Weihnachtszeit plant er schon.
Gemüsesuppe für Günstigbrillen: Eine heiße Suppe für den guten Zweck wurde unlängst in der Engel-Apotheke in Regensburg kredenzt. Hinter dem kleinen Offizinsherd stand Tom Rosenberg, der in der ostbayerischen Stadt eine eigene Kochschule betreibt. „Er und seine Familie sind schon seit vielen Jahren Kunde bei uns“, erzählt Apothekerin Antje Bullmann. „Vor etwa vier Jahren hat er noch mit meiner Vorgängerin die ersten Spendenaktion unter dem Motto ‚Hühnersuppe hilft!‘ gemacht. Mit großem Erfolg: „Die Kunden haben in den letzten Jahren immer wieder davon geschwärmt und regelmäßig nach einer Wiederholung gefragt.“
Dieses Jahr habe man es endlich ermöglichen können. „Es gab leckere asiatische Gemüsesuppe, so kamen auch Veganer und Vegetarier auf ihre Kosten.“ Das eingenommene Geld wird diesmal dem Projekt „EinDollarBrille“ gestiftet. Es verhilft Menschen in Entwicklungsländern zu einer günstigen Brille und schafft Arbeitsplätze. „So wird vielen Leuten wieder eine Teilhabe ermöglicht.“