Trovan-Skandal

Nigeria einigt sich mit Pfizer

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Im Streit um Schadenersatz für illegale Arzneimitteltests des US-Pharmakonzerns Pfizer in Nigeria haben sich Anwälte der Opfer und des Konzerns außergerichtlich auf eine Entschädigungszahlung geeinigt. Das Geld soll den Angaben zufolge den Opferfamilien und einem Krankenhaus in Nigeria zugute kommen. Beide Seiten seien übereingekommen, sich bis zur endgültigen Unterzeichnung der Vereinbarung nicht zu den Details und der Höhe des Schadenersatzes zu äußern, berichtet der britische Sender BBC.

Der nordnigerianische Bundesstaat Kano hatte Pfizer 2006 wegen illegaler Arzneimitteltests verklagt und verhandelt seitdem im Namen der Opfer mit Pfizer. Der US-Pharmakonzern hatte 1996 in Kano das damals noch nicht zugelassene Antibiotikum Trovan an rund 200 Kindern getestet, als in der Region gerade eine Meningitis-, Masern- und Choleraepidemie herrschte. Elf Kinder starben nach der Behandlung, mehr als 180 erlitten körperliche Behinderungen.

Kano verlangte ursprünglich 2,75 Milliarden US-Dollar Schadenersatz von Pfizer. Der Konzern, der die Anschuldigungen bis heute zurückweist, hatte den Opfern lediglich zehn Millionen Dollar angeboten. Diese Summe hatte Kano jedoch als zu niedrig zurückgewiesen. In demselben Fall forderte der Staat Nigeria 6,5 Milliarden Dollar Schadenersatz von Pfizer. Diese Forderung könnte jedoch laut BBC fallen gelassen werden, wenn es zwischen Kano und Pfizer jetzt zu der angestrebten Einigung kommt.

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