Niederlande

„Dr. Frankenstein“ vor Gericht

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Berlin -

Wegen zahlreicher Falschdiagnosen kommt ein niederländischer

Skandalarzt, der auch in Deutschland gearbeitet hat, in der kommenden Woche vor

Gericht. Der Prozess gegen den Arzt, den niederländische Medien „Dr.

Frankenstein“ genannt haben, soll am Montag in Almelo starten. Er gilt

als der größte medizinische Strafprozess des Landes.

Der ehemalige Neurologe soll Dutzende Patienten in den Niederlanden durch falsche Diagnosen wie Alzheimer oder Multiple Sklerose und falsche Behandlungen schwer geschädigt haben. Der 68-Jährige hat diese schweren Vorwürfe zurückgewiesen.

Der Arzt ist auch wegen Diebstahls, Urkundenfälschung und Veruntreuung angeklagt. Bereits an diesem Freitag sollte sich der Mediziner vor dem Disziplinargericht der Ärztekammer verantworten. Der früher renommierte Neurologe soll seit Beginn der 1990er Jahre bis 2003 über 200 Patienten falsch diagnostiziert und behandelt haben. Er war 2003 vom Krankenhaus in Enschede entlassen worden.

Die Staatsanwaltschaft leitete 2009 unter zunehmendem Druck der Öffentlichkeit Ermittlungen ein – auch das Krankenhaus startete eine Untersuchung. Die Gesundheitsbehörde zwang den Mediziner, sich aus dem niederländischen Ärzteregister streichen zu lassen. Dafür verzichtete sie auf ein Disziplinarverfahren.

Daher konnte der Arzt bis Ende 2012 ungestört weiter praktizieren – in Deutschland. Bis Anfang 2013 war er an deutschen Kliniken tätig, darunter in Heilbronn und Worms. In Worms wurde ebenfalls Anzeige wegen Behandlungsfehlern erstattet.

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