Niederlande

Verdacht auf unnötige Hirn-OPs dpa, 29.11.2012 12:28 Uhr

Berlin - 

Bei 13 niederländischen Patienten wurden nach falschen Diagnosen vermutlich unnötige Hirnoperationen durchgeführt. Das ergab eine Untersuchung des Krankenhauses „Medisch Spectrum Twente“ in Enschede. Ein Neurologe hatte demnach falsche Diagnosen gestellt und die Eingriffe angeordnet. In den meisten Fällen ging es um die Entnahme von Gewebeproben.

Der 73 Jahre alte Arzt muss sich bereits vor einem Strafgericht im niederländischen Almelo wegen schwerer Körperverletzung verantworten. Er soll bei mehr als 100 Patienten fälschlicherweise Alzheimer oder Multiple Sklerose diagnostiziert und sie jahrelang mit starken Medikamenten behandelt haben. Eine Frau hatte nach der Diagnose Selbstmord begangen.

Die Eingriffe am Hirn fanden zwischen 1996 und 2003 statt, als der Neurologe in dem Krankenhaus arbeitete. Er war 2003 entlassen worden, nachdem eine Medikamentensucht bei ihm entdeckt worden war. Danach arbeitete er in einer Privatklinik im Sauerland und soll dort ebenfalls nach Falschdiagnosen 2009 entlassen worden sein.