Österreich

Nichtraucher verklagen Lokale

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Die Wiener Selbsthilfegruppe „Krebspatienten für Krebspatienten“ hat am Montag insgesamt 372 Lokale aus der Wiener Innenstadt wegen der Nichtbeachtung des geltenden Nichtraucherschutz-Gesetzes angezeigt. Sie will damit auf die nach Meinung von Experten zu lasche österreichische Gesetzgebung aufmerksam machen.

Die österreichische Ärztekammer sprach sich im Zusammenhang mit der Initiative für ein vollständiges Rauchverbot in der Alpenrepublik aus. In Österreich gilt seit Jahresanfang ein Rauchverbot in Lokalen, das nach Meinung der Kritiker jedoch durch zahlreiche Ausnahmen weitgehend wirkungslos geblieben ist.

Nach Ansicht des Vorsitzenden der Selbsthilfe-Organisation, Dieter Erlacher, verstießen bei Kontrollen 81 Prozent der kontrollierten 459 Gaststätten gegen das neue Gesetz, das kleinen Lokalen die Wahl lässt, ob sie Raucher- oder Nichtraucherlokale sein wollen. Lokale, die aufgrund ihrer Größe eine räumliche Trennung von Rauchern und Nichtrauchern planen, erhalten lange Übergangsfristen.

Die österreichische Wirtschaftskammer lehnte als Aktion „selbst ernannter Raucher-Sheriffs“ ab, die eine ganze Branche kriminalisiere.

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