Sprechen, Lesen, Schreiben und Zählen: Bislang weiß man noch wenig über die Entwicklung dieser Fähigkeiten im Gehirn. Ernie und Bert von der Sesamstraße unterstützen die Forscher jetzt bei ihrer Arbeit.
Ein US-Forscherteam hat Kindern und Erwachsenen mittels funktioneller Kernspintomographie (fMRI) beobachtet, während die Sesamstraße lief. Mit den erstellten neuronalen Landkarten konnten die Wissenschaftler schon vor einem anschließenden Test sagen, wie gescheit die Probanden sind. Zudem erkannte das Team von der Universität Rochester damit, ob ein Kind eher sprachlich oder mathematisch begabt ist.
In Zukunft solle diese Methode helfen, die Entwicklung des Gehirns besser zu verstehen, berichtete die Universität. Außerdem erhoffen sich die Forscher Erfolge bei der Diagnose und der Therapie von Kindern mit einer Lernschwäche.
Während der Messung betrachteten die Kinder Ausschnitte der Sesamstraße bei denen es um Zahlen, Wörter und geometrische Formen ging. Je nach Thema waren im Gehirn der Kinder unterschiedliche Bereiche aktiv. Wörter und Sprache führten zu einer Zunahme der Aktivität im Broca-Areal, während mathematische Themen zu einer Aktivierung im intraparietalen Sulcus führten. Damit belegt die Studie frühere Erkenntnisse über diese Hirnregionen.
Die Auflösung der Kernspintomographie war erstaunlich hoch: Insgesamt erfassten die Forscher 40.000 Punkte im Gehirn der Kinder und bestimmten dort alle zwei Sekunden die neuronale Aktivität. Aus dieser Datenflut erstellten sie hochauflösende Landkarten von den Gehirnen ihrer Probanden. Nach der Messung wurden die Kinder auf ihre sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten getestet.
Danach verglichen die Forscher die Daten der Kinder mit denen der Erwachsenen: Kinder, deren Gehirn beim Schauen der Sesamstraße eine vergleichbare Aktivität wie das Gehirn von einem Erwachsenen zeigte, schnitten im Test deutlich besser ab. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Entwicklung des Gehirns klaren Regeln folgt und sogar messbar ist.
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