Neurodegeneration

Nebenwirkungen statt Demenz dpa, 05.02.2013 13:55 Uhr

Berlin - 

Anzeichen einer Demenz wie Gedächtnisprobleme, Orientierungsschwierigkeiten und Persönlichkeitsveränderungen können auch auf Arzneimittelnebenwirkungen oder andere Krankheiten beruhen. Die Symptome sollten daher gründlich abgeklärt werden, sagte Dr. Frank Bergmann vom Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN). Auch Herzerkrankungen, Nierenversagen, Depressionen oder ein Nährstoffmangel könnten von dementiellen Anzeichen begleitet werden.

Außerdem sollte das Gehirn untersucht werden, um Durchblutungsstörungen oder Tumore auszuschließen. Steht fest, dass es sich bei den Beschwerden tatsächlich um eine beginnende Demenz handelt, sei es wichtig, die geistige Leistungsfähigkeit so lange wie möglich aufrechtzuerhalten. Empfehlenswert seien neben Medikamenten verschiedene Trainings, damit Gedächtnis und Körper in Schwung bleiben.

Dem BVDN zufolge sind ein hoher Blutdruck, Diabetes, Übergewicht, übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen Risikofaktoren. Pro Jahr werde in Deutschland bei fast 300.000 Menschen eine Demenz festgestellt. Etwa zwei Drittel davon haben Alzheimer, eine neurodegenerative Gehirnerkrankung, bei der Nervenzellen kontinuierlich zerstört werden.