In Südafrika hat ein neuartiges Virus mindestens vier Menschen getötet. Der Erreger ähnelt dem Lassa-Virus und zählt wie dieses zu den Arenaviren, die innere Blutungen auslösen können. Sie befallen vor allem Nagetiere. Das nun entdeckte Virus stamme aus Sambia. „Woher genau, weiß man noch nicht“, sagte Professor Dr. Stephan Günther vom Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin.
Der südafrikanische Sender SABC berichtete, das erste Opfer des Virus sei eine aus Sambia stammende Frau gewesen. Anschließend seien ein Sanitäter, der die Patientin auf ihrer Fahrt in ein südafrikanisches Krankenhaus begleitet hatte, und eine Krankenschwester dieser Klinik gestorben. Am Mittwoch Morgen war der Tod einer weiteren Patientin gemeldet worden.
Möglicherweise bleibe es bei diesem einen Ausbruch, erklärte Günther. Es habe in den vergangenen Jahren zwei Fälle in Südamerika mit fernen Verwandten des Lassa-Virus gegeben, bei denen das jeweilige Virus nur dieses eine Mal Menschen infizierte. Das neu entdeckte Virus könne zum Beispiel von einem sehr seltenen Nagetier auf den Menschen übertragen worden sein.
Die Symptome der neuen Viruserkrankung ähneln denen des Lassa-Fiebers - Dauerfieber, Entzündungen, Ausschläge. Erst die Analyse von Gewebeproben der Patienten in US-amerikanischen Laboren zeigten SABC zufolge, dass ein bisher unbekanntes Virus die Todesursache war. Nun überwachten die Gesundheitsbehörden alle Menschen, die Kontakt zu den Verstorbenen hatten, hieß es bei dem Sender weiter. Erste Hinweise deuteten darauf hin, dass das Virustatikum Ribavirin, das zur Behandlung der Hepatitis C zugelassen ist, gegen den neuartigen Erreger zu helfen scheine.
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