Vor wenigen Tagen hat ihre schicke „Apotheke im Nord Harz Center“ eröffnet, telefonisch ist sie derzeit nur per Handy erreichbar. Der geplante Telekom-Anschluss ist tot. Da freut man sich fast schon wie unterm Weihnachtsbaum, wenn das Unternehmen ankündigt, am 12. Dezember zumindest vorübergehende Telefonnummern einzurichten. Ursprünglich war das nach der Anfangspanne nämlich erst für den Februar, also zwei Monate nach Unternehmens-Eröffnung, geplant.

Bormanns Nachbarn hatten mehr Glück: „Da ist ein Bistro, das hat sofort einen Telefonanschluss bekommen.“ Ihre Apotheke war zwar bei der Telekom angekündigt, der Auftrag scheint aber untergegangen zu sein. Was genau schiefgelaufen ist, konnte sie nicht herausfinden: „Ich habe bei der Telekom nie jemanden ans Telefon bekommen. Und hinterher soll man dann noch das Unternehmen bewerten...“

Sie schrieb also eine Mail, bekam vier Tage später eine Antwort. Und nun den Termin für den 12. Dezember, den sie sich im Kalender rot angestrichen hat. Zwischen 12 und 18.30 Uhr hat sich die Telekom angekündigt.

„Wir haben natürlich auch keinen Faxanschluss“, sagt sie. Beinahe ein Todesurteil für eine Apotheke: Kein Festnetz, kein Fax. Die Kunden nehmen es noch gelassen, den Arbeitsalltag erleichtert es nicht gerade.

Mit viel Engagement hat sich die Apothekerin in die Selbstständigkeit begeben: „Ich wollte eigentlich eine kleinere Apotheke übernehmen, aber dann hat mich der Standort im Nord Harz Center überzeugt“, sagt sie. „Die Lage ist schön, ich komme aus der Harzregion und wollte nicht wegziehen.“

Gleich am Starttag konnte sie fast hundert Kunden verzeichnen. Derzeit beschäftigt sie drei PTA, ab Januar fängt eine Apothekerin in Teilzeit an. „Über kurz oder lang werden wir neue Mitarbeiter benötigen“, sagt sie. Die freuen sich bestimmt dann auch über einen funktionierenden Festnetz-Anschluss.