Im Organspende-Skandal sieht das Münchner Klinikum Rechts der Isar neue „Verdachtsmomente auf Richtlinienverstöße“. Das habe eine noch andauernde Prüfung ergeben, teilte das Klinikum mit. Die eigens eingesetzte Prüfgruppe soll die Lebertransplantationen der vergangenen Jahre intensiv untersuchen. Ziel sei eine vollständige Aufklärung von Unregelmäßigkeiten und die Beseitigung erkannter Schwachstellen.
Bisher ging es unter anderem um eine Patientin, die aufgrund eines manipulierten Blutwertes vorzeitig ein Spenderorgan erhalten haben soll. Ferner soll unter anderem ein todkranker Patient eine neue Leber erhalten haben, obwohl er zu krank für die Operation gewesen sein soll.
Das Krankenhaus will zunächst keine neuen Patienten auf die Warteliste für Lebertransplantationen nehmen. Der Klinik-Vorstand folge damit einer Empfehlung des Aufsichtsratsvorsitzenden, Bayerns Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP), hieß es. Die Patienten, die noch auf der Warteliste stünden, würden aber weiter betreut und – bei entsprechendem Spenderangebot – auch transplantiert.
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