In Goslar hat die Stadt in einen neuen Marktplatz investiert. Doch die neue Fläche im Stadtteil Jürgenohl birgt ein Risiko und sorgt für Ärger bei den umliegenden Betrieben. Apothekerin Dr. Claudia Klimek-Preuß etwa kritisiert eine eingebaute Stolperfalle. Denn durch eine neue Stufe komme es vermehrt zu Unfällen vor ihrer Apotheke.
Seit kurzem ist der neue Jürgenohler Marktplatz nach etwa einem Jahr Bauphase freigegeben. Investiert wurden der Stadt zufolge knapp 2,5 Millionen Euro. Allerdings gebe es eine lange eingebaute Stufe, die nicht einheitlich hoch sei und die deshalb zur Stolpergefahr werde, sagt Klimek-Preuß.
Die Inhaberin der St. Georg-Apotheke bekommt den Ärger darüber zu spüren. „Natürlich betrifft uns das, wenn die Leute vor meiner Tür hinfallen“, sagt sie. Die Stufe sei wie ein Wellensymbol – mal flach, mal höher. Die Kundschaft beschwere sich in der Offizin. „Die meisten, die es betrifft, sind sehr erbost“, sagt Klimek-Preuß. Gerade ältere Menschen könnten den Höhenunterschied im Boden nicht genau erkennen.
Klimek-Preuß meldete ihre Bedenken bei den Verantwortlichen der Stadt an. Doch dort habe man lediglich gesagt, dass alles gut werde. „Schilder dürfen wir nicht aufstellen.“ Die Apothekerin geht zwar ebenfalls davon aus, dass die Unfälle nachlassen, sobald sich die Anwohner an die Stolperfalle gewöhnt haben. „Ich verstehe trotzdem nicht, dass so etwas auf einem barrierefreien Platz eingeplant wird.“ In der Apotheke müsse alles barrierefrei zugänglich sein. „Wer ein bisschen sehbehindert ist, kann die Unebenheit nicht erkennen, da es niedriger als eine Treppenstufe ist.“
Mittlerweile hat auch die Verwaltung das Problem erkannt. „Wir werden uns hier kümmern und dafür sorgen, dass der Stufenbereich besser abgesichert ist und sichtbarer wird. Stürze dürfen hier künftig nicht mehr passieren“, sagte Oberbürgermeisterin Urte Schwerdtner nach einer Besichtigung. Als Sofortmaßnahme werden der Stadt zufolge die Stufenbereiche in Kürze insgesamt mit schwarz-gelbem Kontrastband gekennzeichnet. Zusätzlich werden an Stellen, die während der Besichtigung als kritisch eingestuft wurden, Blumenkübel platziert.
Mit dem Umbau des Marktplatzes wurde die Oberfläche der Fußgängerbereiche unmittelbar vor den Geschäften so an die Eingänge angepasst, dass alle Geschäfte barrierefrei erreichbar sein sollen. Um die zentrale Fläche für den Wochenmarkt ebenfalls stufenfrei herzustellen, war der Einbau von gebäudeparallelen Stufen erforderlich, heißt es.
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