Viele Menschen in NRW schniefen und schnäuzen bereits und die ersten hat es auch schon schlimmer erwischt: Fast 20 Grippefälle sind bislang gemeldet worden. Die ersten, die sich impfen lassen, sind vor allem ältere Menschen. Auch in Sachsen-Anhalt sind bereits die ersten Menschen erkrankt.
Die Grippesaison in Nordrhein-Westfalen hat mit 19 gemeldeten Infektionsfällen begonnen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr liege die Zahl zwar höher, hieß es aus dem Landeszentrum für Gesundheit NRW. Aber aus den aktuell gemeldeten Infektionen lasse sich kein Schluss für die weitere Entwicklung ableiten. „Wir sehen, dass die ersten Fälle gemeldet werden. Es geht jetzt los mit der Influenza“, teilte das Landeszentrum mit.
Laut Robert Koch-Institut (RKI) herrscht aktuell in Deutschland Erkältungszeit. Den Rückmeldungen von Bürgern über das RKI-Internetportal „GrippeWeb“ zufolge hat innerhalb von vier Wochen jeder Vierte eine neu aufgetretene Atemwegserkrankung gemeldet. „Das ist nicht so wenig, aber für diese Jahreszeit völlig normal“, schätzte das RKI ein. Eine repräsentative Aussage für einzelne Bundesländer auf dieser Datenlage sei nicht möglich. Über das Portal schreibt das RKI 8000 teilnehmende Bürger an. „Da befragen wir die Bürger selbst nach jedem Schnupfen und jedem Husten. Die Zahlen gehen im Moment hoch“, erklärte das RKI.
Die Grippesaison geht den Angaben nach mit der 40. Kalenderwoche eines Jahres los und endet zwischen der 15. und 20. Kalenderwoche des Folgejahres. Die heftigste Grippewelle in NRW seit 2009 wurde 2017/2018 mit landesweit rund 35.000 Grippefällen registriert. Bei den Hausärzten hat jetzt die Impfsaison begonnen. Vor allem ältere Menschen mit geschwächtem Immunsystem sorgten nun vor, berichtete der Hausärzteverband Nordrhein. Viele andere denken demnach bei dem milden Wetter noch nicht an eine Impfung. Die würden dann kommen, wenn die „Grippewelle durch die Büros zieht“. Aber danach dauere es rund sechs Wochen, bis sich die Schutzwirkung entfaltet habe.
Auch Sachsen-Anhalt hat die ersten Grippe-Erkrankten dieser Saison zu beklagen. Seit dem Beginn der Erfassung seien 15 Fälle gezählt worden, bilanzierte das Landesamt für Verbraucherschutz in Halle. Die Erkrankten kamen aus verschiedenen Teilen des Landes – etwa aus dem Harz, aus Magdeburg sowie Halle. Allein in der vergangenen Woche erkrankten drei Menschen. Wie die Grippesaison verlaufe, sei noch ungewiss.
„Es ist jetzt sinnvoll, sich gegen Influenza impfen zu lassen“, mahnte das Landesamt. In Statistiken zur Grippe tauchen nur bestätigte Fälle auf, in denen Erregerproben von Patienten analysiert wurden. Die Dunkelziffer gilt als hoch. Nach Schätzungen sorgen Grippewellen bundesweit für Millionen Arztbesuche. Informationssuchende können sich nach Angaben des Robert Koch-Instituts in Berlin auf verschiedenen Wegen über die Krankheit und Impfungen erkundigen. Neben Informationen bei den zuständigen Gesundheitsämtern seien häufig auch Hotlines eingerichtet, so das RKI.
Unter anderem wollte die Krankenkasse DAK-Gesundheit am Mittwoch eine Telefonauskunft freischalten, wie die Krankenkasse in Magdeburg mitteilte. Unter der Rufnummer 0800 1111 841 könnten Anrufer von 8.00 bis 20.00 Uhr das Angebot nutzen. „Für Menschen mit geschwächtem Immunsystem ist die Influenza oder echte Grippe eine ernstzunehmende Krankheit“, sagte DAK-Leiter Michael Fräßdorf. Interessierte könnten sich unter anderem über Schutzimpfungen informieren.
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