Die Generaldirektorin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Margaret Chan, ist für eine weitere Amtszeit nominiert worden. Der Vorschlag soll bei der Weltgesundheitsversammlung, dem höchsten Gremium der UN-Organisation, im Mai in Genf bestätigt werden. Die neue Amtszeit von Chan beginnt am 1. Juli und dauert bis Ende Juni 2017. Weitere Kandidaten wurden von den Mitgliedsstaaten der WHO nicht vorgeschlagen.
Bei der Weltgesundheitsversammlung vor einem Jahr kündigte Chan umfangreiche Reformen in den Bereichen Verwaltung und Finanzen an. Die Organisation war zuvor unter anderem für ihren Umgang mit der Schweinegrippe in die Kritik geraten. Sie soll zu stark von der Pharmaindustrie beeinflusst gewesen sein. Die WHO hatte die höchste Pandemie-Stufe wegen der Schweinegrippe verhängt, die Grippe verlief jedoch relativ mild. Kritisiert wurde auch die Reaktion der WHO auf den Atomunfall in Japan und ihre angebliche Abhängigkeit von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien.
Chan stammt aus Hongkong. Sie beendete ihr Medizinstudium in Kanada. Von 1994 an war sie Gesundheitsdirektorin in der Regierung von Hongkong, 2003 wechselte sie zur WHO. In Genf arbeiten derzeit etwas mehr als 2000 Menschen für die WHO. Weltweit sind es 8000.
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