Weil es in der Apotheke des städtischen Klinikums in Brandenburg an der Havel viel zu klein und eng zugeht, und zudem moderne Standards nicht eingehalten werden können, wird eine neue errichtet. In dem Neubau sollen allerdings nicht nur Klinikapotheker ihren neuen Arbeitsplatz haben: Im ersten Stock soll künftig die Pathologie sein. Das zweite Obergeschoss ist für Labore von Professoren und Studenten der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB) vorgesehen.
20,5 Millionen Euro soll das Haus 11 mit Apotheke, Pathologie und Forschungslaboren kosten. Den größten Teil der Summe finanziert das Klinikum eigenen Angaben zufolge über einen Kredit der Deutschen Kreditbank. Die Kommune beteiligte sich als Gesellschafter des Klinikums mit 1,83 Millionen Euro aus Mitteln des Kommunalinvestitionsförderungsgesetzes an den Kosten. Insgesamt sollen etwas mehr als 5000 Quadratmeter zur Verfügung stehen. Mit Treppen, Fluren und Fahrstuhl sind es noch einmal knapp 1000 Quadratmeter mehr.
Pathologen und Studenten haben ihre künftigen modernen Räume offenbar der veralteten Apotheke der Klinik zu verdanken. Das Landesamt hatte bei der Betriebsprüfung festgestellt, dass die Klinikapotheke viel zu klein und eng ist. Außerdem könnten moderne Standards nicht eingehalten werden. Ein Umbau im laufenden Betrieb wäre zu teuer gewesen, hätte zum nächsten Provisorium geführt und zu einer sechsmonatigen Schließzeit, in der die Versorgen der Patienten nur schwer sicherzustellen gewesen wäre, teilte das Klinikum mit. Deshalb musste ein Neubau her.
Auf 1250 Quadratmetern sollen im Erdgeschoss moderne Reinraum-Labore entstehen, in denen künftig Zytostatika hergestellt werden. Dafür allein bedarf es abgeschlossener Klimasysteme. Auch gibt es weitere Labore zum Analysieren und Herstellen von Arzneimitteln, bei denen es auf bestimmte klimatische Bedingungen ankommt. Kein Wunder, dass die Hälfte der Baukosten in die Technik fließen.
Durch die Verlagerung der Pathologie in den Neubau entsteht die Möglichkeiten, die Rettungsstelle zu erweitern. Außerdem soll dann eine 24-Stunden-Bereitschaftspraxis für die leichteren Notfälle das Angebot ergänzen und die Rettungsstelle entlasten.
Das gesamte zweite Obergeschoss ist für Labore von Professoren und Studenten der MHB vorgesehen. Zwar sei eine standardmäßige Ausstattung bereits in den Baukosten eingepreist. Dabei soll es aber nicht bleiben. Das Klinikum will weitere vier bis fünf Millionen für zusätzliche Ausstattung mit Spezialgeräten ausgeben. So soll beispielsweise ein Elektronen-Mikroskop angeschafft werden. Kostenpunkt: 1,6 Millionen.
Am 1. August 2018 sollen Studenten und Professoren in den Neubau einziehen, zwei Monate später die Pathologie. Erst zu Jahresbeginn 2019 wird die Apotheke die neuen Räume nutzen können. Das sei jeweils dem Umfang des Technikeinbaus geschuldet. Bislang seien alle Arbeiten im Plan, so dass von einem Einhalten der Termine ausgegangen wird.
APOTHEKE ADHOC Debatte