Nebenwirkungen: NDR-Visite zerpflückt Diclofenac APOTHEKE ADHOC, 13.11.2018 12:06 Uhr
Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Diclofenac, Ibuprofen oder Naproxen sind aus der Selbstmedikation nicht wegzudenken. Heute Abend um 20.15 Uhr geht NDR Visite auf die Nebenwirkungen von Diclofenac ein. Von Magenbeschwerden bis Schlaganfall – die Bandbreite der unerwünschten Effekte ist groß.
Das kardiovaskuläre Risiko von NSAR ist seit langem in der Diskussion. Doch nicht jeder Wirkstoff erhöht das Risiko gleichermaßen. Vielmehr sind die Nebenwirkungen abhängig davon, ob es zu einer COX-1 oder COX-2-Hemmung kommt oder beide Untergruppen des Enzyms inhibiert werden, wie das bei Diclofenac der Fall ist. „Daher kann die dauerhafte und hochdosierte Einnahme der Medikamente auch das Risiko von Magenblutungen und Nierenschäden erhöhen”, heißt es in der Ankündigung der Sendung. Noch nicht nur Tabletten, sondern auch Topika zur lokalen Anwendung mit Diclofenac könnten problematisch werden: „Bei großflächiger und regelmäßiger Anwendung drohen ähnliche Risiken wie durch Diclofenac-Tabletten.” Eine kurzfristige Anwendung sei hingegen nicht mit Nebenwirkungen behaftet.
Auch die „großen Unterschiede” bei der Wirkung der NSAR ist ein Thema. So sei zwar Naproxen besonders gefährlich für den Magen, doch mit Protonenpumpenhemmern könne der negative Effekt aufgehoben werden. Bei Diclofenac sei dagegen das Risiko für einen Herzinfarkt und andere Gefäßkomplikationen deutlich höher als bei Ibuprofen oder Naproxen. Darüber berichteten auch kürzlich dänische Forscher, die sogar eine Rezeptpflicht für den Wirkstoff forderten. Als „gute Alternative” zu NSAR nennt NDR Visite den verschreibungspflichtigen Wirkstoff Novaminsulfon, der bei starken Beschwerden eingesetzt werden könnte. Weiterhin wird empfohlen, die Beschwerden vor allem mit nicht-medikamentösen Methoden wie Physiotherapie, Wärme, Kälte, Massagen oder Bewegungstraining zu bekämpfen.
In diesem Zusammenhang wird auch auf die Warnung der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) eingegangen. Demnach soll Diclofenac bei Patienten mit Herzschwäche, koronarer Herzkrankheit, arterieller Verschlusskrankheit oder Gefäßerkrankungen im Gehirn nicht eingesetzt werden. Bei Rauchern sowie Menschen mit Bluthochdruck, Diabetes oder erhöhten Cholesterinwerten sei erhöhte Vorsicht geboten.