Beitrag zu Vitamin D und Sinusitis

NDR Visite: Nasensprays ersparen das Antibiotikum

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Berlin -

Verstopfte Nase, Druckschmerz und fehlender Geruchssinn können die typischen Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung sein. Ein Beitrag von NDR Visite thematisiert Sinusitits und wie man sich davor schützt. So viel vorweg: Abschwellende Nasensprays spielen eine zentrale Rolle. Außerdem widmet sich der Beitrag dem Sinn und Unsinn von Vitamin D.

Am anfälligsten für Entzündungen sind die Stirn-, Siebbein- und Kieferhöhlen, die mit einer Schleimhaut und Flimmerhärchen überzogen sind. Zwei Aufgaben werden der Schleimschicht zugesprochen. Zum einen dient sie der Befeuchtung und Reinigung der Atemluft und zum anderen des Abtransportes von Nasensekret inklusive Erregern in Richtung Rachen. Sind die Nebenhöhlen verstopft, funktioniert das natürliche Abflusssystem nicht mehr – die Folge kann eine Entzündung sein. Ursache einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung kann eine virale Infektion, also ein banaler Schnupfen sein. Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung kann mit und ohne Polypen auftreten, wobei die Schleimhaut selbst chronisch krank ist, so der HNO-Arzt Henning Frenzel im Beitrag.

Im Akutfall – bedingt durch einen Infekt – schwellen die Nebenhöhlen zu, das Sekret kann nicht abfließen und es kann sich eine bakterielle Infektion entwickeln. Unabhängig davon, ob den Beschwerden eine bakterielle oder virale Infektion zu Grunde liegt, können laut NDR-Beitrag zu Beginn der Erkrankung abschwellende Nasensprays oder Eukalpytusbalsam Linderung verschaffen.

Das Fazit von HNO-Ärztin Dr. Sylvia Brockhaus: Zu Beginn eines akuten viralen Infektes sollte man gut abschwellen und den Weg frei für den Schleim aus den Nebenhöhlen machen und so für eine optimale Belüftung sorgen. Drei- bis sechsmal täglich könnten und sollten abschwellende Nasensprays benutzt werden. Vor allem wenn Druckgefühl auf den Zahnreihen, Kopfschmerzen oder Fieber auftreten. Mit Meerwasser sollte nicht gesprüht werden.

„Dann muss man eben gut abschwellen, das man das Antibiotikum am Ende auch verhindern kann“, so der Rat der Ärztin. Eine Abhängigkeit ist laut Brockhaus nicht zu befürchten. „Wenn man aber am Anfang diese Sprays nimmt, in den ersten Tagen, dann macht das nichts. Dann ist der Rebound-Effekt nicht so groß. Man kann, wenn man es für einen längeren Zeitraum einsetzen muss, auch Kortison-haltige Nasensprays dazu nehmen um diesen Effekt zu stoppen.“ Kortison-haltige Nasensprays sollen den Rebound-Effekt verhindern. Werden die ersten Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung bemerkt, sollten die Betroffenen frühzeitig einen Arzt aufsuchen.

Können pflanzliche Mittel Linderung verschaffen? Brockhaus empfiehlt Cineol, das hochdosiert sehr gut abschwellend wirksam sei und bei akuten Nebenhöhlenentzündungen „gerne dazu“ gegeben wird.

Bei Vitamin D wisse man gar nicht mehr was man glauben soll – sinnvoll oder nur Masche der Pharmaindustrie? Auch die Wissenschaft sei sich nicht einig. Visite wendet sich an das Institut für Ernährungsmedizin (IEM) in Lübeck. Der Ernährungsmediziner Professor Dr. Martin Smollich hat untersucht, wie gut es um die Versorgung der Deutschen mit Vitamin D bestellt ist. Die Untersuchungen zeigen, dass es vor allem im Winterhalbjahr einen sehr großen Anteil an Menschen gibt, die mit Vitamin D unterversorgt sind. Prädestiniert für einen Mangel seien die Norddeutschen, denn Vitamin D wird über die Haut unter der Voraussetzung von Sonnenstrahlung gebildet. Nur etwa 10 Prozent können über die Nahrung – wie Fisch, Milch und Pilze – zugeführt werden.

Eine Unterversorgung kann sich in schwerwiegenden Symptomen zeigen. „Typische Zeichen eines echten Vitamin D-Mangels sind reduzierte Knochendichte, erhöhte Frakturrate, ein reduziertes Immunsystem oder auch psychische Effekte zum Beispiel in Form von Depression“, erzählt Smollich. Wobei der Einfluss von Vitamin D auf die Knochen am Besten untersucht ist.

Der Körper benötigt Vitamin D, um Calcium aus der Nahrung aufnehmen zu können und das dieses dann in den Knochen eingelagert wird, so Osteologe Professor Dr. Michael Amling. Entscheidend sei dies nicht nur für das Wachstum, sondern auch für die Reparatur und Prävention von Knochenbrüchen. Daher rät der Osteologe im Falle eines Knochenbruchs den Vitamin D-Spiegel bestimmen zu lassen. Als ideal gilt ein Wert von 30 ng/ml. Bei Werten geringer als 20 ng/ml sprechen Mediziner von einem Mangel.

Risikogruppen für einen Vitamin D-Mangel sind vor allem ältere und immobile Patienten, aber auch Patienten mit einer Nierenschwäche, erklärt Internist Professor Dr. Martin Nitschke. Denn die eingeschränkte Nierenfunktion führe dazu, dass weniger Vitamin D gebildet wird. Dieser Mangel könne bei den Betroffenen oft zu einer gefährlichen Calcium-Fehlverteilung führen. In der Folge werde Calcium „an der falschen Stelle eingebaut“, was zu einer stark beschleunigten Gefäßverkalkung führt.

Das Fazit: „In der dunklen Jahreszeit ist das Risiko eines Vitamin D-Mangels hoch. Dieser Mangel sollte auf jeden Fall ausgeglichen werden um Knochen und Gefäße zu schützen und das Immunsystem zu stärken. Wer allerdings keinen Mangel hat, dem bringen Vitamin D-Präparate nichts.“

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