Familie, Wohlstand, Gesundheit: Was im Leben wichtig ist, unterscheidet sich bei Ärzt:innen und Apotheker:innen nicht von anderen Menschen. Doch ein überraschendes Ergebnis der Analyse „Inside Heilberuf“ der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank): Nachhaltiger Lebensstil und Umweltschutz stehen bei Apothekerinnen und Apothekern besonders hoch im Kurs.
Laut Umfrage zählen 69 Prozent der befragten Apothekerinnen und Apotheker einen nachhaltigen Lebensstil und Umweltschutz zu den wichtigsten Werten in ihrem Leben. Zum Vergleich: 64 Prozent der Haus- und 68 Prozent der Fachärzte sehen es genauso, bei Zahnärzten waren es mit 55 Prozent jedoch deutlich weniger.
Auffallend ist auch, dass die Bedeutung der finanziellen Sicherheit bei den Apotheker:innen in Vergleich zur vorherigen Umfrage im Jahr 2019 zugenommen hat und mit 93 Prozent inzwischen genauso wichtig ist wie das Familienleben (92 Prozent).
Entsprechend wurden auch materielle Aspekte wie hohes Einkommen und Lebensstandard (von 53 Prozent auf 62 Prozent), Eigentum (von 48 Prozent auf 64 Prozent) oder Vermögensbildung (von 61 Prozent auf 68 Prozent) wichtiger.
Weitere wichtige Werte:
Auch in der Kategorie „technologischer Fortschritt und Innovationen“ gab es einen deutlichen Sprung nach oben auf der Werteskala – um 17 Prozentpunkte auf 65 Prozent innerhalb der letzten drei Jahre.
Und noch ein anderer Aspekt hat für Apothekerinnen und Apotheker an Bedeutung gewonnen : 64 Prozent halten den gesellschaftlichen Status und die berufliche Anerkennung für wichtig – deutlich mehr als 2019 (48 Prozent) und mehr als bei den Allgemein-, Fach- und Zahnärzt:innen mit Werten von 48, 49 und 51 Prozent.
Weniger häufig genannt werden:
Deutlich mehr Pharmazeut:innen wollen in den kommenden drei Jahren einen Fokus auf ihre berufliche Entwicklung legen: 27 Prozent planen einen Stellenwechsel oder Karrieresprung, bei den Ärzt:innen sind es deutlich weniger. Auch eine Zusatzausbildung wollen mit 38 Prozent deutlich mehr Apotheker:innen absolvieren. Andererseits planen nur 12 Prozent der befragten Pharmazeut:innen, in den kommenden Jahren in Pension oder Rente zu gehen – bei den Haus- und Fachärzt:innen sind es mit 24 und 23 Prozent fast doppelt so viele.
Trotzdem wird der Fachkräftemangel in den Apotheken als deutlich größeres Problem gesehen als in den Arztpraxen. 81 Prozent der Befragten sehen dies als größte Herausforderung im Gesundheitswesen – verglichen mit immer noch hohen 58, 60 und 69 Prozent bei den Haus-, Fach- und Zahnmediziner:innen.
Auch der bürokratische Aufwand gehört zu den großen Baustellen, auch hier liegen Apotheker:innen (62 Prozent) vor Zahnärzt:innen (60 Prozent), Fachärzt:innen (58 Prozent) und Allgemeinmediziner:innen (53 Prozent).
Unter dem Strich sind 48 Prozent der Apotheker:innen zufrieden mit ihrem Beruf – verglichen mit 55, 54 und 51 Prozent bei den verschiedenen Berufsgruppen der Ärzt:innen. Auffällig ist aber, dass deutlich weniger Kolleg:innen ihn auch jungen Menschen empfehlen würden: Hier liegen Apotheker:innen mit 40 Prozent deutlich hinter Hausärzt:innen (64 Prozent), Fachärzt:innen (58 Prozent) und Zahnmediziner:innen (60 Prozent).
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