Ein 34 Jahre alter Arzt muss sich seit Dienstag wegen des Todes seiner Bekannten vor dem Landgericht Gießen in Hessen verantworten. Ihm wird versuchter Mord vorgeworfen.
Der Mediziner soll im Juni 2015 der Frau, mit der er zuvor Ecstasy-Pillen konsumiert hatte, nicht ausreichend geholfen haben, als diese mit Krämpfen vor ihm zusammenbrach. Der Vorwurf: Anstatt einen Notarzt zu rufen, habe er die Frau lediglich erstversorgt – aus Scham davor, einem Kollegen zu begegnen. Die Frau starb kurze Zeit später.
Der Angeklagte muss sich dennoch lediglich wegen versuchten Mordes verantworten. Das liege daran, dass nicht völlig sicher sei, dass die Frau bei einer sofortigen Alarmierung des Notarztes überlebt hätte, erläuterte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft die juristischen Feinheiten.
Zu Beginn des Prozesses äußerte sich der Angeklagte noch nicht zu den Vorwürfen. Er räumte aber eine Abhängigkeit von diversen Drogen und Medikamenten ein, die er mit einer Therapie in den Griff zu bekommen versuche. Das Urteil wird im Juli erwartet.
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