Verbund in Stralsund

Nach nur einem Jahr: Insolvenz für drei Apotheken

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Berlin -

Clemens Ruchel übernahm erst im vergangenen Jahr drei Apotheken in Stralsund. Noch im Februar hieß es vom neuen Inhaber, dass die Geschäfte sehr gut laufen würden. Mittlerweile musste er Insolvenz anmelden – für alle drei Betriebe. Der Geschäftsbetrieb soll unter seinem Namen nur noch bis zum 31. März laufen. Aktuell wird nach einem neuen Inhaber oder Inhaberin gesucht: „Wir sind in Verhandlungsgesprächen mit Interessenten und bleiben zuversichtlich, dass der Übergang nahtlos zum 1. April stattfinden kann“, so Insolvenzverwalter Heiko Jaap.

Ruchel übernahm erst im Februar vergangenen Jahres drei Apotheken von Petra Verhoeven: die Korallen-, Bernstein- und Sund-Apotheke in Stralsund. Damals traute er sich den Sprung ins kalte Wasser mit der Übernahme eines Filialverbunds durchaus zu und übernahm auch das fast 30 Mitarbeiter:innen starke Team. Es seien „drei sehr gut laufende Apotheken“, sagte er damals gegenüber APOTHEKE ADHOC. Mittlerweile sind aber alle drei Betriebe insolvent und es muss ein neuer Inhaber oder neue Inhaberin gesucht werden.

„Der Insolvenzantrag kam reichlich spät“, so Jaap. „Es wurde deshalb auch kein Antrag auf Eigenverwaltung von Ruchel gestellt.“ Will heißen: „Es muss nun ein neuer Käufer her. Wir sind dazu in Verhandlungsgesprächen mit Interessenten“, so der Rechtsanwalt aus Greifswald. Er ist aber zuversichtlich, dass die Apotheken nicht zum 31. März schließen müssen: „Es ist unser aller Bestreben, dass wir den Betrieb aller drei Geschäfte aufrechterhalten können, zu 90 Prozent wird dies auch klappen“, so der Verwalter. Zum 1. April sollen die drei Apotheken demnach unter neuem Namen weiterlaufen.

Da der Kauf der Apotheken erst ein Jahr zurückliege, sei die Schuldenhöhe entsprechend hoch: „Ich kann den genauen Betrag noch nicht abschließend nennen, aber ein fünfstelliger Betrag reicht nicht“, so Jaap. „Es werden für solch einen Kauf entsprechende Kredite aufgenommen.“

Die Mitarbeiter:innen mussten zudem zwei Monate ohne Geld auskommen: „Der Inhaber konnte das Gehalt nicht zahlen.“ Freigestellt wurden sie noch nicht: „Wir haben die große Hoffnung, dass der oder die neue Interessentin das gesamte Team mit übernimmt“, so Jaap. Der Inhaber selbst möchte sich auf Nachfrage nicht zur Insolvenz und Gründen äußern.

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