Ärger um Online-Seminar

Nach Kritik: DAK lädt Referenten aus

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Berlin -

Eigentlich wollte die DAK morgen Abend einen Online-Vortrag zum Thema „Schmerzfrei und gesund – Tipps für Eltern mit Kids“ anbieten. Doch im Netz gab es so viel Kritik an dem geladenen Referenten, dass die Krankenkasse die Veranstaltung abblies.

Als Referenten hatte die Roland Liebscher-Bracht eingeladen, der studierte Wirtschaftsingenieur (Maschinenbau) ist zusammen mit seiner Frau, der Ärztin Petra Bracht, mit Methoden zur Schmerzbehandlung bekannt geworden. Im Youtube-Kanal gibt es kostenlose Übungsvideos für Schmerzpatient:innen, über den beworbenen Shop werden Hilfsmittel und Nahrungsergänzungsmittel vertrieben.

In der Szene ist Liebscher-Bracht eine kleine Berühmtheit. Sein Kanal hat knapp 1,7 Millionen Abonnenten, ein Video über die beste Schlafposition 11 Millionen Aufrufe. Es gibt Live-Kurse zum Mitmachen, Vorträge und Bücher zum Thema Schmerz. Der Grundgedanke: Die meisten Schmerzen entstehen durch zu hohe Spannungen der Muskeln und Faszien.

Doch es gibt nicht nur viele Fans, sondern auch reichlich Kritik. Der „Faktencheck-Gesundheitswerbung“ der Verbraucherzentrale NRW hat erfolgreich eine Unterlassungserklärung von Liebscher-Bracht gefordert. Er darf sich jetzt nicht mehr „Schmerzspezialist Nr. 1“ nennen, weitere Aussagen wurden untersagt.

Entsprechend groß war auch die Kritik an der DAK für die Auswahl dieses Referenten. Ein Sprecher der Kasse erklärte auf Nachfrage: „Das Thema Schmerz beschäftigt viele Menschen. Darauf wollten wir mit einem Online-Seminar reagieren und den Betroffenen Hilfsmöglichkeiten aufzeigen. Bei der Auswahl der möglichen Referentinnen und Referenten ist es dann zu einem Abstimmungsfehler gekommen. Deshalb hat die sonst übliche Qualitätsprüfung bei Seminaren und Vorträgen nicht gegriffen.“

Besonders heftig war der Gegenwind auf Twitter. Also hat die DAK reagiert und die Veranstaltung abgesagt. „Wir planen das Thema Schmerz jetzt neu“, so der Sprecher.

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