Nach dem „Shitstorm“

TK bezieht Stellung zu Homöopathie

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Berlin -

Eine Frage, eine Gegenfrage und losgetreten war eine heiße Debatte über Homöopathie. Die Techniker Krankenkasse (TK) hatte nach ihrem etwas fragwürdigen Tweet zu dem Thema gestern alle Hände voll zu tun, die Wogen zu glätten – was mäßig gelang. Die Kasse hat eine Erklärung zum „Streitthema Homöopathie“ veröffentlicht.

Diese beginnt mit der Erkenntnis, dass „Homöopathie polarisiert“. Die TK hält fest: „Es gibt viele Versicherte, die sich homöopathische Angebote wünschen, und es gibt viele Versicherte, die diese ablehnen. Das führt zu kontroversen Diskussionen.“

Auf dem Twitter-Kanal habe sich dazu eine hitzige Debatte entfacht. „Auslöser war ein kritischer Kommentar zu unserem Angebot, auf den wir heute Nacht ungünstig geantwortet haben“, gibt die Kasse zu. Für den Tweet habe man sich inzwischen entschuldigt. Dennoch sei daraufhin eine sehr emotionale Debatte über das Thema Homöopathie ausgebrochen.

Doch dann verteidigt die Kasse sich und ihre Angebote. Es sei nun einmal ein Fakt, dass manche Versicherte sich komplementärmedizinische Angebote wünschten – in Ergänzung zur Schulmedizin. Sie setzten bei Beschwerden auf eine, gegebenenfalls begleitende, ergänzende Therapie. „Wir nehmen diese Wünsche ernst und setzen sie auf einem qualitativ hochwertigen Niveau um“, so die TK.

Konkret habe man einen Vertrag mit dem Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) geschlossen. Das ermöglichte den Versicherten eine Behandlung durch zugelassene Vertragsärzte. „Eine Behandlung bei einem Heilpraktiker bezahlt die TK nicht“, stellt die Kasse klar. Das solle eine hochwertige Versorgung sicherstellen und Einnahmefehler oder Fehldiagnosen in der Selbstmedikation vermeiden. „Und auch bei den homöopathischen Arzneimitteln ist es laut unserer Satzung Voraussetzung, dass sie von einem Arzt verordnet werden“, so die Erklärung der Kasse.

Zum Schluss schenkt die TK den Homöopathie-Kritikern noch einen ein: „Übrigens: Der Gesetzgeber hat den besonderen Therapierichtungen – also der Homöopathie, der Anthroposophie und der Pflanzenheilkunde – ausdrücklich einen Platz in der gesetzlichen Krankenversicherung eingeräumt“, schreibt die Kasse und zitiert anschließend aus dem Gesetzestext.

Dass die Erklärung dabei helfen wird, die Debatte zu befrieden, ist unwahrscheinlich. Auch die neuen Erläuterungen hat schon wieder viele kritische Kommentare im Netz hervorgerufen. Immer wieder diskutiert wird etwa, wie schwer die Wünsche der Versicherten wiegen dürfen, wenn die Wirkung einer Behandlungsmethode nicht belegt ist. Apotheker kennen diese Debatten – und sind beim Thema Homöopathie ebenso gespalten wie der Rest der Gesellschaft.

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