Pharmaziegeschichte

Museum kauft Apotheker-Nachlass

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Berlin -

Das Deutsche Apotheken-Museum in Heidelberg hat den neuerworbenen Nachlass des Morphin-Entdeckers Dr. Friedrich Wilhelm Sertürner (1783-1841) vorgestellt. Der Apotheker hatte zu Beginn des 19. Jahrhunderts den Wirkstoff erstmals aus Opium isoliert. Mit der Auffindung des zentralen Mittels der Schmerztherapie und einer ganz neuen Klasse von Pflanzenstoffen, der Alkaloide, habe er die Grundlage der modernen Arzneimittelforschung gelegt, so das Museum.

 

In einer Truhe hatte Sertürner rund 70 Belege seiner wissenschaftlichen Arbeit gesammelt, darunter 400 Manuskriptseiten, einige Zeichnungen zu physikalischen und chemischen Phänomenen und ein Skizzenbuch mit Versuchsaufbauten. Urkunden wie der Apothekerlehrbrief von 1803 und die Doktorurkunde der Universität Jena von 1817sowie Persönliches bewahrte Sertürner ebenfalls in der Truhe auf, darunter zwei Briefe an seine Verlobte Eleonore von Rettberg und zwei Porträtminiaturen des Paares von 1831.

Viele der Dokumente und Handschriften waren der Forschung bisher unbekannt oder galten als verschollen. Von der Aufarbeitung der Stücke seien neue Erkenntnisse über das Leben und Wirken des Pharmazeuten zu erwarten, sagte Museums-Direktorin Dr. Elisabeth Huwer.

Über den Preis wollten die Kulturstiftung der Länder, die „Dr. August und Dr. Anni Lesmüller-Stiftung“ und der Förderverein Deutsches Apotheken-Museum keine Auskunft geben.

Ein kleiner Teil des Nachlasses soll nächste Woche vorgestellt werden, eine größere Präsentation ist erst zum 175. Todestag Sertürners 2016 geplant. Mit 600.000 Besuchern jährlich ist das Deutsche Apotheken-Museum im Heidelberger Schloss eines der meistbesuchten Museen Deutschlands.

 

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