Aktion der Stadtverwaltung

Münster: Apotheken verschenken Atemmasken

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Berlin -

Atemschutzmasken werden im Alltag immer sichtbarer, sind aber nach wie vor Mangelware. In Münster will die lokale Stadtverwaltung sich nun nicht mehr nur auf kommerzielle Anbieter verlassen: In Zusammenarbeit mit den Kirchen vor Ort und der Apothekerkammer Westfalen-Lippe (AKWL) hat die Stadt nun ein Projekt gestartet, um kostenlosen Nachschub bereitzustellen. Die Münsteraner sind aufgefordert, zu nähen und zu spenden. Die Apotheken in der Universitätsstadt wollen die karitativen Masken dann kostenlos an die Bevölkerung verteilen.

Gesichtsmasken als Akt der Nächstenliebe: In Münster nähen Mitglieder katholischer und evangelischer Kirchengemeinden schon seit mehreren Tagen Atemmasken, um sie den Einwohnern der Stadt zu schenken. Aber auch Schneiderinnen des örtlichen Theaters sowie „viele weitere engagierte Gruppen und Einzelpersonen“ beteiligen sich laut Stadtverwaltung an der Aktion, die vom Rathaus ausging.

Das tritt dabei als zentraler Verteiler auf: In mehreren Aufrufen hat Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) die Einwohner der Universitätsstadt aufgefordert, selbst Masken zu nähen, um sie zu spenden. Die können dann nach vorheriger Anmeldung bei den Bezirksverwaltungen, im Stadthaus in der Innenstadt oder bei einer der vielen kirchlichen Sammelstellen abgeben werden. Die Stadt wiederum bringt die Masken an die teilnehmenden Apotheken, von wo sie bei Bedarf abgeholt werden können. Einwohner können bei der Stadt anrufen und kriegen dann die nächste Apotheke genannt, die an der Aktion teilnimmt.

„Die Idee ist daraus entstanden, dass Münster sehr stark von ehrenamtlicher Arbeit geprägt ist“, erklärt Angelika Plassmann. Die Inhaberin der Hohenzollern-Apotheken ist die Sprecherin der Münsteraner Apotheker und ist aufseiten der AKWL federführend an der Aktion beteiligt. „Viele dieser Ehrenamtler können ihrer Arbeit aber gerade nicht nachkommen, weil sie beispielsweise in Altenheimen oder Hospizen arbeiten, die derzeit für Externe gesperrt sind.“ Insbesondere an sie richten sich die Aufrufe – und insbesondere sie stellen gerade kräftig Masken her.

Über 700 Stück sind laut der Stadt Münster so schon vor Beginn der Aktion zusammengekommen, an der rund die Hälfte der knapp 100 Münsteraner Apotheken teilnimmt. Am Mittwoch soll die Verteilung an die Apotheken beginnen. Auch für die ist die Aktion eine Chance. „Hier können wir auch zeigen, was wir Apotheken vor Ort leisten“, sagt Plassmann. „Es ist uns ist wichtig, in solchen Zeiten zu zeigen: ‚Wir Apotheker sind für euch da‘“. Sie hoffe, dass sich die Aktion in den kommenden Tagen in der Stadt herumspricht und dadurch auch die Zahl der freiwilligen Helfer steigt. Plassmann geht davon aus, dass dadurch auch die Zahl der Masken in den kommenden Tagen noch zunimmt.

„Dass die Stadt da mit uns zusammenarbeitet, zeigt, dass Herr Lewe die Apotheken vor Ort stärken will“, lobt Plassmann den Stadtherren. Tatsächlich hat Lewe bereits in der Vergangenheit des Öfteren seine Nähe zu den Präsenzapotheken demonstriert, sei es durch seine Teilnahme an der Abda-Plakataktion oder als Präsident des Deutschen Städtetages. „Man merkt, dass Herrn Lewe die Apotheken vor Ort am Herzen liegen“, sagt Plassmann. „Hier in Münster läuft die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung wirklich sehr gut.“

Dass das Angebot ausgenutzt wird – also beispielsweise Masken kostenlos geholt und dann verkauft werden – will man in Münster niemandem unterstellen und setzt daher auf den guten Willen. „Davon will ich im Moment nicht ausgehen. Jeder Bürger kriegt eine Maske und wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, sagt Plassmann. Davon, dass es eine erhebliche Nachfrage gibt, sei aber auch so auszugehen. Bereits am Dienstag, also vor Beginn der Aktion, hat sich herumgesprochen, dass Apotheken eine gute Ansprechstation sind. „Wir haben heute schon Anrufe von Bürgern bekommen, die nachfragen, ob es schon Masken gibt“, erzählt Plassmann.

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