Mpox: 33 Nachweise in Berlin, erster Fall in Schweden dpa, 16.08.2024 09:50 Uhr
Seit Jahresbeginn sind in Berlin 33 Menschen nachweislich an Mpox erkrankt. Betroffen sind ausschließlich Männer, wie das Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) in seinem epidemiologischen Wochenbericht erklärt. Schweden meldet derweil seinen ersten Mpox-Fall der neuen Variante – der erste Fall außerhalb Afrikas.
In Deutschland meldet Berlin damit bislang die meisten Mpox-Nachweise von allen Bundesländern, wie aus einer Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Bundesweit wurden dieses Jahr bisher 86 Mpox-Fälle an das RKI übermittelt.
Im Vergleich zum Jahr 2022 befinden sich die Fallzahlen in Deutschland allerdings auf niedrigem Niveau. Damals gab es bis Mitte August allein in Berlin mehr als 1500 laborbestätigte Mpox-Fälle.
Besorgniserregend ist die Lage momentan in Afrika. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte am Mittwoch wegen neuer Mpox-Ausbrüche auf dem Kontinent und einer neuen Virenvariante ihre höchste Alarmstufe aktiviert. Sie rief eine „Gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ (Public Health Emergency of Internatonal Concern, kurz PHEIC) aus. Es wurden dieses Jahr schon mehr als 14.000 Mpox-Verdachtsfälle und mehr als 500 Todesfälle aus der Demokratischen Republik Kongo und anderen Ländern gemeldet – mehr als im gesamten vergangenen Jahr.
Geringe Gefahr für Deutschland
Für Menschen in Deutschland besteht nach Ansicht des Infektiologen Dr. Leif Erik Sander zunächst keine unmittelbare Gefahr. „Ich glaube nicht, dass eine Eintragung nach Europa jetzt unmittelbar bevorsteht, aber es ist natürlich total realistisch, dass das bei einer weiteren Ausweitung des Infektionsgeschehens passieren kann“, sagte Sander. Mpox wird durch engen Körperkontakt übertragen, vor allem beim Sex. Das Virus löst vor allem Hautausschlag aus, aber auch Fieber und Muskelschmerzen. Todesfälle gab es in Deutschland bislang keine. Bestimmten Personengruppen in Deutschland wird eine Impfung gegen Mpox empfohlen. Dazu zählen unter anderem Männer, die Sex mit Männern haben und häufig den Partner wechseln.
Erster Fall in Schweden
In Schweden gibt es nach dortigen Regierungsangaben den ersten bestätigten Mpox-Fall der neuen Variante Klade I außerhalb des afrikanischen Kontinents. Das teilte der schwedische Sozialminister Jakob Forssmed auf einer Pressekonferenz mit, die im schwedischen Fernsehen übertragen wurde. Der Fall wurde demnach in der Region Stockholm festgestellt. Die infizierte Person soll sich zuvor in Afrika aufgehalten haben.
„Das ist natürlich etwas, das wir ernst nehmen“, sagte Forssmed. Olivia Wigzell von der schwedischen Volksgesundheitsbehörde zufolge besteht keine Gefahr, dass der Fall Auswirkungen auf die breite Bevölkerung hat. „Der Fall selbst erfordert unserer Einschätzung nach derzeit keine weiteren Infektionsschutzmaßnahmen, wir verfolgen die Entwicklung aber natürlich aufmerksam“, sagte Wigzell bei der Pressekonferenz mit dem Sozialminister.