Neurologie

MPI ehrt Parkinson-Forscher

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Für ihre Grundlagenforschung zu Parkinson ehrte das Max-Planck-Institut heute zwei Wissenschaftler mit dem K.J.-Zülch-Preis. Professor Dr. Thomas Gasser aus Tübingen und sein Kollege von der Universität San Francisco, Professor Dr. Robert Nussbaum, hatten Gene identifiziert, die zur erblichen Form von Parkinson führen können.

Gasser untersuchte das Erbgut von Familien, in denen überdurchschnittlich viele Menschen an Parkinson erkranken. Dabei identifizierte er mehrere Mutationen, die zu Parkinson oder anderen Bewegungsstörungen, wie zum Beispiel das Myoklonus-Dystonie-Syndrom, führen können. Mit diesem Wissen könnten Ärzte in Zukunft ermitteln, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Mensch an Parkinson erkranken wird. Mit einer gezielten Behandlung ließe sich dann der Ausbruch der Krankheit wohl um viele Jahre hinauszögern, hofft der Tübinger Experte.

Gasser ist ärztlicher Direktor an der Universitätsklinik Tübingen und Direktor des Hertie-Instituts für klinische Hirnforschung, das zu den weltweit führenden Einrichtungen in der Parkinson- und Alzheimer-Forschung zählt.

Nussbaum erforscht die genetischen Grundlagen von Parkinson und dem Lowe-Syndrom. 1997 hatte er das Gen „alpha-Synuclein“ entdeckt, dass in mutierter Form Parkinson auslöst. Seiner Forschung sei es zu verdanken, dass die neurologische Erkrankung heute nicht mehr als reine Krankheit des Gehirns, sondern des gesamten Organismus angesehen werde, begründet die Max-Planck-Gesellschaft die Preisvergabe.

Der K.J.-Zülch-Preis wird seit 1990 für herausragende Leistungen in der neurologischen Grundlagenforschung verliehen. Er erinnert an den 1988 verstorbenen Neurologen Professor Dr. Klaus Joachim Zülch und wurde 1989 von der Gertrud-Reemtsma-Stiftung seiner Schwester ins Leben gerufen.

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