Wirkstoffe wie Semaglutid oder Tirzepatid stehen derzeit hoch im Kurs, um Übergewichtigen eine schnelle Abnahme zu ermöglichen. Auf dem Schwarzmarkt versuchen Kriminelle aktuell vermehrt, die Abnehmspritzen an den Mann oder die Frau zu bringen, teilweise für 600 Euro pro Packung. Derzeit tauchen dazu etliche gefälschte Papierrezepte auf, die täuschend echt aussehen. So berichten Inhaber:innen beispielsweise von verordneten Mounjaro- oder Ozempic-Packungen, die meist von ausländischen Mitbürgern vorbestellt werden.
Laut Expert:innen soll der Profit, der mit dem Handel von gefälschten Arzneimitteln zu erzielen ist, höher als beim Drogenhandel sein. Auch der Run auf die Diabetes-Pens und -Spritzen wie Ozempic oder Mounjaro ist ungebrochen. Der Markt für alternative Beschaffungswege wächst. So versuchen auch regelrechte Fälscherbanden in etlichen Apotheken derzeit, die begehrten Abnehmmittel zu ergattern, um es im Nachgang teurer weiterzuverkaufen.
Was dabei auffällt: „Die Fälscher rufen vorher in der Apotheke an und bestellen das verschriebene Mittel“, berichtet ein Inhaber, abholen komme es aber jemand ganz anderes. „Es handelte sich in unseren beiden Fällen jeweils um ausländische Mitbürger.“ Legen die vermeintlichen Patienten bei Abholung ein Papierrezept vor, folgt oft die Überraschung: „Die Rezepte stellen sich als Fälschung heraus, aber nur, wenn man besonders aufmerksam ist“, so der Inhaber. Denn: „Es wirkt täuschend echt. Im Stress kann das untergehen, und man beliefert die Verordnungen.“
An Details seien Fälschungen aber erkennbar: „Bei uns passte beispielsweise die Entfernung zwischen der verschreibenden Arztpraxis und der Apotheke nicht“, so der Inhaber. Zudem geben die Abholenden an, sich nicht auf Deutsch verständigen zu können: „Der Herr wollte uns weismachen, er spreche nur russisch“, berichtet der Apotheker. „Sein ganzes Verhalten war auffällig, das hat uns skeptisch gemacht.“ Auch sinnlose Dosierungen seien auffällig: „Wenn bei Ozempic einmal täglich als Anweisung steht, sollte man stutzig werden“, so der Inhaber.
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