Mit Tracht in den Notdienst Hagen Schulz, 17.08.2019 09:28 Uhr
Im oberbayerischen Garmisch-Partenkirchen läuft noch bis Montag die Partenkirchener Festwoche. Auch in der Dreitorspitz-Apotheke und der Promenade-Apotheke wird dies gebührend gefeiert: Dort bedienen die Mitarbeiter sowie die Inhaber Sebastian und Hermann Guggemos ihre Kunden in traditioneller Tracht. Und auch dem Festzelt stattet das Team einen Besuch ab.
Am Freitagabend fand auf der Festwoche der „Tag der Betriebe“ statt. „Da werden wir uns blicken lassen und es uns gut gehen lassen. Na gut – die, die Samstag arbeiten müssen, vielleicht ein bisschen weniger“, scherzt zuvor Sebastian Guggemos, der die Dreitorspitz-Apotheke im Ortsteil Partenkirchen leitet.
Dass zur Partenkirchener Festwoche Tracht in der Apotheke getragen wird, führte Guggemos 2013 ein, als er den Betrieb übernahm. „Man kommt ja sonst nicht mehr dazu, sie anzuziehen“, sagt der Apotheker. Der traditionelle Look kommt bei den Kunden gut an. Viele fragten bereits in den Tagen vor der Festwoche, wann denn die Trachten wieder aus dem Kleiderschrank geholt werden.
Noch mehr Eindruck machen die Outfits auf die zahlreichen Touristen, die Garmisch-Partenkirchen während der Festwoche bevölkern. „Viele von ihnen denken, dass wir die Trachten immer während der Arbeitszeit und machen mitunter sogar Fotos von uns“, berichtet Guggemos.
Pflicht sei es für die Mitarbeiter nicht, die Trachten zu tragen. „Aber alle machen mit. Auch unsere zugezogenen Arbeitskräfte. Ein Integrationsproblem gibt es da nicht“, lacht Guggemos. Dass die Apothekentradition aufrechterhalten wird, daran arbeitet beinahe die gesamte Familie mit. In der Dreitorspitz-Apotheke arbeiten außerdem seine Schwester, seine Schwägerin und seine Ehefrau.
Dass die Buchhaltung reibungslos läuft, dafür sorgt Mutter Ursula. Der Vater, Hermann Guggemos, leitet die Promenade-Apotheke im Ortsteil Garmisch. Auch dort wird natürlich zur Festwoche Tracht getragen. Wobei die Apothekenmitarbeiter von den Feierlichkeiten weniger mitbekommen als ihre Kunden glauben: „Die Leute denken oft, wir gehen jeden Tag ins Bierzelt. Dabei sind wir tatsächlich nur beim Tag der Betriebe vor Ort“, erklärt Sebastian Guggemos.
Schließlich gilt es während der Partenkirchener Festwoche auch, Notdienste abzuleisten. Dabei müssen vor allem die typischen Volksfest-Notfälle behandelt werden: „Viele Kunden fragen aktuell nach Kopfschmerztabletten, Elektrolytlösungen oder nach der Pille danach“, so Guggemos. Aber das gehöre eben zur Festwoche dazu – wie die Trachten der Mitarbeiter in der Dreitorspitz- und der Promenade-Apotheke.