Apotheker, die in Ismaning um die Tenniskrone rangen, halfen mit ihren Startgeldern Kollegen, die in benachteiligten Regionen der Welt für eine bessere Gesundheitsversorgung kämpfen. Über diese und andere Aktionen berichten wir auch in dieser Woche.
Tennisturnier spendet an helfende Apotheker: Viele Apotheker frönen in ihrer knappen Freizeit mit Leidenschaft dem „weißen Sport“. Wie viele Fans der rasante Ballsport genau unter den Pharmazeuten hat, lässt sich nur erahnen. Im letzten August maßen etwa 80 Teilnehmer ihre Kräfte bereits zum 23. Mal bei den Deutschen Apotheken-Tennismeisterschaften in Ismaning in insgesamt 13 Klassen.
Die Überschüsse des Turniers behielten die Organisatoren Dr. Peter Aurnhammer, Dr. Johannes Geiger und Michael Zablozki nicht etwa für sich. „Alle Kosten des Turniers werden von unseren treuen Sponsoren übernommen“, sagen sie. „Das ermöglicht uns die Startgelder der Teilnehmer komplett zu spenden.“ Je mehr Kollegen mitspielen würden, umso besser. Bei der von der Sanacorp ausgerichteten Siegerehrung der Deutschen Apothekerskimeisterschaften konnten sie einen stattlichen Scheck über 3000 Euro an die Hilfsorganisation „Apotheker helfen“ überreichen.
Seit 15 Jahren fördert die gemeinnützige Nichtregierungsorganisation weltweit Gesundheitsprojekte und stellt Arzneimittel und medizinische Hilfsgüter bedarfsgerecht bereit. Ob in Bangladesch ein Zyklon übers Land fegte, in Haiti die Erde bebte, die Mütter und Kinder im Senegal eine bessere Gesundheitsversorgung benötigten oder die Menschen in Rumänien unter den Folgen eines Hochwassers litten – die Apotheker der Initiative standen immer bereit. Um auch in Zukunft Gutes tun zu können, freuen sich die Deutschen Tennismeisterschaften über viele Mitspieler. Die Vorbereitungen für die nächste Auflage laufen auf Hochtouren. Anmeldungen für den 28. Juli werden bereits entgegen genommen.
Historischer Kalender für viele warme MahlZeiten: Christian Czock liebt seine Stadt. Schon seit vielen Jahren sammelt der einstige Besitzer der Stern-Apotheke historische Ansichten von Schwelm. Seit 2006 gibt er sie in einem Kalender heraus, der die Kunden Jahr für Jahr aufs Neue erfreut. Damit hat er auch nicht aufgehört, als er die Geschicke der Apotheke 2009 an seine Tochter Cerstin übergab. Die neue Inhaberin setzte die Tradition dort, die Kunden um Spenden zu bitten. Mit dem Geld wird seit der ersten Kalenderedition das Projekt MahlZeit bedacht, der von der Diakonie Mark-Ruhr ausgerichtete Mittagstisch.
An jedem Dienstag in der Woche kredenzen Ehrenamtler im Petrus-Gemeindehaus bereits in der 17. Saison ein leckeres Mittagessen zu einem Preis, den sich der Gast noch leisten kann. Da so die Kosten nicht gedeckt werden können, ist MahlZeit auf Sponsoren angewiesen. „Meinem Vater und mir ist das Projekt richtig ans Herz gewachsen. Wir finden es wichtig, dass wir Menschen unterstützen, denen es nicht so gut geht“, sagt Cerstin Czoch. Wohnungslose, Benachteiligte, Senioren und Gemeindeglieder kommen ganz selbstverständlich miteinander ins Gespräch. „Von der Koordinatorin habe ich erfahren, dass es Vielen nicht so sehr ums Essen geht, sondern um die Gemeinschaft.“
Diesmal kam ein besonders stattlicher Betrag zusammen: Die Kunden spendeten 591,61 Euro für den Kalender, ein großzügiger Spender gab weitere 300 Euro dazu, die Czocks rundeten den Gesamtbetrag auf 1300 Euro auf. Für den 2019er-Kalender suchen Vater und Tochter schon nach schönen alten Schwelmer Impressionen.
Kalenderspende für viele letzte Wünsche: Auch die Herz-Apotheke in Zittau und ihre Filiale, die Bahnhof-Apotheke in Löbau, münzen die Kalenderspenden in gute Taten um.
In Zittau gehen 500 Euro an den vom Arbeitersamariterbund betreuten sächsischen Wünschewagen. Er hilft Angehörigen und Freunden dabei, einem lieb gewonnenen Menschen einen letzten großen Wunsch zu erfüllen. „Gerade schwerstkranke Menschen sind häufig nicht mehr in der Lage, sich auf dem Weg zu machen, um Versäumtes nachzuholen, noch einmal wichtige Menschen wiederzusehen und das Leben in Ruhe hinter sich zu lassen“, schreiben die Initiatoren. Das hat Apotheker Uwe Hoffmann überzeugt: „Wir versorgen manche Patienten, die nicht mehr eine große Lebenserwartung vor sich haben. Wenn ihnen die Erfüllung letzter Wünsche den letzten Abschnitt erleichtern, unterstützen wir das gern.“
Die Bahnhof-Apotheke stärkt dagegen dem Lokalsport in der Region den Rücken. „Der SG Blau-Weiß Obercunnersdorf möchte seinen Sportplatz sanieren“, so Hoffmann. „Wir helfen dabei, einen neuen Rasen zu finanzieren.“
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