Nach zwei plötzlichen Todesfällen

Mit 31: Erst Verwalter, bald Inhaber

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Berlin -

Nach gleich zwei Todesfällen in der jüngeren Geschichte der Mozart-Apotheke in Brandenburg an der Havel gibt es nun einen neuen Apotheker, der sich mit der Übernahme in die Selbstständigkeit wagt. Ende vergangenen Jahres erkrankten innerhalb kurzer Zeit erst die ehemalige Inhaberin, dann die Nachfolgerin Ariane Schönmuth. Beide verstarben recht plötzlich und unerwartet. Im Zweifelsfall bedeutet das auch das Ende der Apotheke, wenn sich innerhalb eines Jahres niemand anderes finden lässt, der pachten oder kaufen möchte. Doch der 31-jährige Tino Volland springt ein und will demnächst übernehmen.

Führungserfahrung bringt Volland bereits mit: In seiner vorherigen Position als Filialleiter in einer anderen Apotheke der Havelstadt sind ihm viele der neuen Themen nicht fremd. Trotzdem ist eine eigene Apotheke noch einmal etwas ganz anderes, zumal bei dieser Vorgeschichte. „Das Team war froh, dass es weitergeht“, so der Apotheker, denn für die Angestellten hing die Zukunft in der Mozart-Apotheke zunächst in der Schwebe. Nachdem es keine Leitung mehr gab und sich Volland ohnehin gerade nach einer neuen Herausforderung umsah, passte hier alles zusammen. „Der Kontakt kam zufällig zustande, weil wir in der Stadt untereinander vernetzt waren.“ Und auch die Kunden seien froh, dass die Apotheke überlebt.

Nun ist er in der ständigen Abstimmung mit der Erbengemeinschaft und hofft, die Apotheke planmäßig zum 1. Mai übernehmen zu können – „mal sehen, wie schnell die Behörden arbeiten“. So übernimmt er als Verwalter bereits viele der anfallenden Aufgaben. Aktuell beschreibt er seine Situation noch als „Überlebensmodus“. Viel Betriebswirtschaftliches fiel zum Jahreswechsel an, womit er vorher noch nie zu tun hatte. „Ich muss mich erst mal auch in die Selbstständigkeit hineinfinden.“

Musik in der Mozart-Apotheke

Doch sobald er die Apotheke der Erbengemeinschaft abgekauft hat, geht es los. Volland hat viele eigene Pläne, die er in der Mozart-Apotheke zusammen mit dem kleinen, vierköpfigen Team umsetzen möchte. Er möchte die Apotheke gemeinsam mit den Angestellten voranbringen. Da er selbst ein Faible für klassische Musik hat – er spielt Klavier und Orgel – kommt der Name der Apotheke wie gerufen. Das Thema würde er auch gern in der Offizin umsetzen.

Konkrete Vorstellungen gibt es hierzu schon: „Das wird schon echt cool, wenn das alles so klappt“, verrät er, ohne zu sehr ins Detail gehen zu wollen. „Musik und Apotheke passen vielleicht auf den ersten Blick ja nicht so gut zusammen, aber da gibt es Schnittmengen, finde ich.“ Und die werden in der Mozart-Apotheke demnächst ganz bewusst betont. Das eine oder andere wird sich auch in der Einrichtung verändern.

Mutig und verrückt

Auf den Schritt in die Selbstständigkeit mit 31 Jahren freut sich Volland. Viele Bekannte halten ihn für mutig, die, die Branche kennen, auch für verrückt, sagt er. „Vielleicht bin ich mutig und leicht verrückt. Aber ich bin motiviert und optimistisch und das Team zieht mit.“ Also geht er voller Tatendrang an die Sache heran und steht auch Veränderungen erst einmal offen gegenüber.

„Man muss Apotheke anders denken heutzutage. Eine Apotheke ist nicht mehr nur Arzneimittelabgabe. Ich muss etwas finden, was die Leute an die Apotheke bindet“, meint der Bald-Inhaber. Neben dem neuen musikalischen Konzept gehören da auch andere Leistungen für ihn dazu. Er wird demnächst etwa beim Thema Substitutionstherapie einsteigen.

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