Pharmareferentin will „Miss Germany“ werden Nadine Tröbitscher, 04.02.2017 09:34 Uhr
Der älteste Schönheitswettbewerb Deutschlands wird 90 Jahre alt – zwischen 17 und 28 Jahre sind die Kandidatinnen, die zur Wahl der „Miss Germany“ antreten. Unter den 21 schönsten Frauen ist Christina Graß – „Miss Norddeutschland“ und Pharmareferentin.
Für die gelernte medizinische Fachangestellte ist „Miss Norddeutschland“ nicht der erste Titel. Sie war bereits „Miss Wangerooge“ und jeweils Zweite bei „Miss Presse“, „Miss Herbst“ und „Miss Niedersachsen“. Der aktuelle Titel qualifizierte sie zur Teilnahme bei der Wahl zur schönsten Frau Deutschlands.
Schwester Madeleine hatte die heute 28-Jährige bereits 2011 zur ersten Teilnahme einer Miss-Wahl angespornt. Während ihrer Weiterbildung zur Pharmareferentin setzte sie aus; die Seminare nahmen die Wochenenden ganz in Anspruch. Seit zwei Jahren ist Graß in Hannover für einen naturheilkundlichen Komplexmittelhersteller unterwegs.
In der Freizeit kümmert sich die gebürtige Hamburgerin um ihr Pferd „Quebracho“, das in einem Stall in Nienburg steht. Mindestens dreimal in der Woche fährt Graß beim Gestüt vorbei, wo sie das Tier in guten Händen weiß. „Zwei Mädels mit einer Reitbeteiligung kümmern sich um das Pferd“, sagt Graß. Seit Oktober besitzt sie das Tier.
Seit sie im Berufsleben angekommen ist, hat Graß wieder an Schönheitswahlen teilgenommen. „Es macht Spaß und man lernt viele nette Leute kennen“, sagt sie. Im vergangenen Jahr hatte sie den ersten Contest als Zuschauerin besucht und wieder Lust bekommen. Die Hannoveranerin bereitete sich mit den anderen 20 Teilnehmerinnen im Europapark Rust auf die Reise auf die Kanaren vor. In der vergangenen Woche ging es nach Fuerteventura. Auf der spanischen Insel findet ein zehntägiges Trainingscamp statt.
Florian F.M. Stöckel wird die Kandidatinnen auf dem Laufsteg coachen. Die Teilnehmerinnen lernen, wie man perfekt in High-Heels über den Catwalk schwebt. Einzel- und Gruppenshootings stehen auf dem Programm. Im Camp soll auch der Sport nicht zu kurz kommen: Tägliches Training soll die jungen Frauen fit für das Finale am 18. Februar machen.
Am Ende entscheidet die Jury, wer die Schönste ist. Juroren sind unter anderem der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, Schönheitschirurg Werner Mang, Schauspieler Jo Weil sowie Fernsehanwalt Ingo Lenßen. Die Finalistinnen müssen mit Show, Tanz und Choreographie überzeugen. Sie werden in einem Abendkleid, in einem selbst gewählten Outfit und in Bademode vor die Jury treten und sich selbst darstellen. Dann fällt die erste Entscheidung – die Top 8 werden festgelegt und zu persönlichen Themen befragt. „Die Fragen werden aus dem Bauch heraus beantwortet, man zeigt sich, wie man ist“, sagt Graß. „Alle Mädchen haben ihre eigene Besonderheit.“
Vor einem Jahr wurde die katholische Religionslehrerin Lena Bröder aus Nordwalde bei Münster „Miss Germany“. Mit der Wahl einer Nachfolgerin muss sie Krone und Titel abgeben. Graß und Bröder sind mittlerweile gute Freundinnen. Sollte die amtierende „Miss Norddeutschland“ die Wahl zur „Miss Germany“ gewinnen, möchte sie da weitermachen, wo sie jetzt ist: Sie will zeigen, dass sie gut aussieht und auch was im Kopf hat.