Softwarefehler

Millionenpanne bei Krankenkassen APOTHEKE ADHOC, 05.10.2009 11:04 Uhr

Berlin - 

Mehrere Krankenkassen haben offenbar fälschlicherweise Zuweisungen in Millionenhöhe aus dem Gesundheitsfonds erhalten. Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins „Spiegel“ geht die Panne auf einen Fehler in einer Praxis-Software für Ärzte zurück. Diese hatte die Patienten durch die Zuweisung einer falschen Nummer als HIV-Infizierte deklariert.

Auf Grundlage der falschen Codierung bekamen die zuständigen Krankenkassen dann Extra-Zuschüsse aus dem Gesundheitsfonds. Diese betragen laut „Spiegel“ etwa 10.000 Euro pro Patient und Jahr.

Die Hanseatische Krankenkasse (HEK) schätzt die Höhe der Fehlzuweisungen für die gesamte gesetzliche Krankenversicherung dem Bericht zufolge auf 160 Millionen Euro. Der Hersteller der Praxis-Software spricht hingegen von einem „Anwendungsfehler“. Dieser sei zum zweiten Quartal dieses Jahres aber vollständig behoben worden.

Nach „Spiegel“-Informationen wurde die folgenschwere Panne entdeckt, nachdem sich einige Abrechnungsexperten der Kassen über einen sprunghaften Anstieg der HIV-Infektionen gewundert hatten. Auch das Alter der vorgeblich Betroffenen erregte ihr Misstrauen - fast alle Neuinfizierten waren deutlich älter als 65 Jahre.