Italien

Millionenbetrug in Privatklinik

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Italien ist schockiert über ein privates Krankenhaus in Mailand: An insgesamt mehr als 90 Patienten sollen in der Klinik Santa Rita überflüssige Operationen vorgenommen worden sein, um daran Millionen zu verdienen. 15 Frauen sei in der Klinik die Brust entfernt worden, während eine Gewebeuntersuchung ausgereicht hätte. Die Ermittlungsrichter in Mailand gehen auch fünf Todesfällen nach „überflüssigen oder schädlichen Operationen“ nach, wie die römische Zeitung „La Repubblica“ berichtete. 13 Ärzte oder ehemalige Ärzte der Chirurgie-Klinik sowie der Inhaber, ein Notar aus Sizilien, sind in Haft oder unter Hausarrest gestellt.

Die Mailänder Staatsanwältin Micaela Curami wollte am Dienstag damit beginnen, unter anderem den Chefarzt der Klinik zu verhören. Abhörmaßnahmen hatten die Ermittler auf die Spur der Betrüger in der 276-Betten-Klinik gebracht, die mit den überflüssigen Operationen an Brüsten oder Lungen ihr reguläres Grundgehalt von 1700 Euro im Monat bis auf 27.000 aufgestockt haben sollen. Alles in allem kamen dabei nach Schätzungen der Ermittler zweieinhalb Millionen Euro zusammen. „Fantasie-Tumore und suspekte Todesfälle“ nennt „La Repubblica“ das Betrugsprinzip in der Klinik. Die Ermittler hätten das schockierende Vorgehen in einem mehr als 200 Seiten dicken Bericht festgehalten.

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