Anti-Kater-Tipps

Miau statt Helau! APOTHEKE ADHOC, 05.03.2019 14:52 Uhr

Berlin - 

Morgen früh ist es vorbei, hier sind heute schon die besten Tipps für alle, die in den vergangenen Tagen zu tief ins Glas geschaut haben. Wer ist das Tier da beim Aufwachen im Bett? Oh, der Karnevals-Kater!

Helau war gestern – heute heißt es Miau, wenn es gilt, die quälenden Nachwirkungen zu bekämpfen. Die erste Einsicht gleich nach dem Aufwachen kommt wie immer zu spät: Hätte ich doch bloß nicht so viel getrunken. Der Körper lechzt nach Gesundem und viel Flüssigkeit. Schorlen, Mineralwasser und schwarzer Tee sind die Getränke am Tag danach.

Die Diagnose „Kater“ ist meist eindeutig, wer unsicher ist, kann folgendermaßen nachrechnen: Untersuchungen der TK zufolge haben rund 50 Prozent der Trinker einen Kater, wenn sie mehr als 1,5 Gramm puren Alkohol pro Körpergewicht konsumiert haben. Schade eigentlich, dass das auf den Drinks nicht vermerkt wird, denn beim Trinken verliert man so leicht den Überblick. Faustregel: Ein Mensch, der 70 Kilogramm wiegt, hat höchstwahrscheinlich einen Kater am Morgen danach, wenn er einen Liter Wein getrunken hat.

Dem Körper fehlen jetzt besonders wertvolle Mineralien. Ein Kater-Frühstück hilft ihm vielleicht wieder auf die Beine: Hering, Rollmops, Matjes, Rühreier mit Speck, Müsli mit frischem Obst, Vollkornbrot (Schlaue haben natürlich schon vorab eingekauft). Der gereizte Magen freut sich auch über Haferflocken. Gleich nach dem letzten Karnevals-Drink, kurz vor dem Zubettgehen, hätte man auch einen Liter Mineralwasser trinken können. Denn Alkohol verdickt das Blut, Wasser hilft, es zu verdünnen, der Kater wird vorab besänftigt. Fruchtzucker beschleunigt den Abbau von Alkohol. Wer morgens ein großes Glas Apfelsaft trinkt und ein Honigbrot dazu isst, macht am Tag nach dem Karneval nichts falsch.

Ein Anti-Kater-Dauerbrenner: Kaffee mit Zitrone. Klingt scheußlich, schmeckt scheußlich, aber wir reden hier von Medizin. Wer feiern kann, kann das auch trinken. Nur Menschen mit Magenbeschwerden sollten darauf verzichten. Der karnevalsgeschundene Körper freut sich am ersten Tag ohne Helau auch über Magnesium, denn er verzeichnet nach tagelangem Feiern einen Mangel. Auch Schokolade soll helfen, schnell er wieder geradeaus gucken zu können – je bitterer, desto besser.

Gemüsesaft stand im Karneval nicht auf den Cocktailkarten? Das hat seinen Grund. Tomatensaft schmeckt vielleicht nicht so gut wie ein Cocktail mit Kirschen, hilft aber Katergeplagten, man kann auch Sellerie und Zitrone dazugeben. Auch Rote-Beete-Saft soll gegen Katerbeschwerden helfen. Oft vermag ja schon der Gedanke daran, wie gesund Gemüse ist, Berge zu versetzen.

Raus aus dem Bett, jetzt – sofort! Frische Luft hilft nicht nur an guten Tagen. Der Körper freut sich über Sauerstoff und wer es schafft, eine Runde um den Block zu laufen, ist tapferer als alle Karnevalsprinzen und -prinzessinnen zusammen.

Erste Hilfe kommt von Apothekern: Philipp Heift hat bereits vor Jahren Katerfly entwickelt, die Brausetabletten enthalten Kalium, Natrium und Vitamin C. Sein Kollege Michael Pichler aus Österreich vertreibt das Nahrungsergänzungsmittel „No Hangover“, das Gletschergestein des St. Gotthard enthält, das von einer schweizerischen Familie abgebaut wird, die in Thailand lebt. Pedro Schmidt aus Zürich wiederum hat Kaex entwickelt. Die Idee hatte der Züricher Jungapotheker, erraten, nach einer durchzechten Nacht in Köln.