Mexiko

Ärzte verweigern Geburtshilfe dpa, 14.10.2013 14:25 Uhr

Berlin - 

In Mexiko herrscht Empörung über eine Reihe von Fällen, in denen hochschwangeren Frauen in Krankenhäusern bei der Entbindung nicht geholfen wurde. Zuletzt musste eine Frau ihr Kind in der Lobby einer Klinik im Bundesstaat Puebla zur Welt bringen, weil sich niemand um sie kümmerte. „Ich habe doch gesagt, dass sie schon in den Wehen liegt“, ruft ein Mann in einem Video von dem Vorfall, das im Internet kursiert. „Sie tun so, als hätten sie nichts gehört.“

Es war bereits der dritte derartige Fall, der innerhalb weniger Monate bekannt wurde. Anfang Oktober hatte eine Indio-Frau im Bundesstaat Oaxaca vor einem Krankenhaus entbunden, weil ihr Ärzte die Behandlung verweigerten. Auf Fotos ist die 28-Jährige auf Knien zu sehen, zwischen ihren Beinen im Gras liegt das neugeborene Baby. Offenbar kümmerte sich niemand um die Frau, weil sie nicht fließend Spanisch sprach, wie es in einem Bericht der Zeitung „La Razón“ hieß.

Trotz der widrigen Umstände geht es dem Kind gut. Der örtliche Gesundheitsminister entschuldigte sich für den Vorfall. Der Klinikdirektor und der zuständige Beamte des Gesundheitsamtes seien vorübergehend ihrer Ämter enthoben worden, berichtete der Sender Radio Fórmula.