Influenza A/H1N1

Mensch infiziert Schweineherde

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Ein Mann hat in Kanada höchstwahrscheinlich eine Schweineherde mit der Schweinegrippe H1N1 infiziert. Das berichtete die kanadische Lebensmittelbehörde. Die Sicherheit der Lebensmittelversorgung sei dadurch aber nicht gefährdet, betonte die Canadian Food Inspection Agency (CFIA). Wie jedes andere Fleisch sollte auch Schweinefleisch korrekt behandelt und gegart werden, um Risiken auszuschließen. Bisher ist keine andere Übertragung vom Mensch auf das Schwein bekannt.

Es sei sehr wahrscheinlich, dass das Virus in der Provinz Alberta von einem Mann auf die Tiere übergegangen sei, der kürzlich aus dem besonders stark betroffenen Mexiko zurückgekehrt sei, schreibt die Behörde. Er habe Symptome der weltweit grassierenden Schweinegrippe gehabt. Auch an den Tieren hätten sich Zeichen der Krankheit gezeigt, zudem wurde bei ihnen das Virus nachgewiesen. Sowohl der Farmer als auch die Tiere hätten sich bereits erholt oder erholten sich noch, heißt es bei der Behörde. Die Herde steht unter Quarantäne.

Eine besondere Gefahr für Verbraucher sehen Experten nicht. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) rät, grundsätzlich bei der Zubereitung von Fleisch immer auf bestimmte Hygienemaßnahmen zu achten. Auch von rohem Fleisch wie Hackepeter oder Mett gehe kein erhöhtes Grippe-Risiko aus. Die Krankheit werde durch das Einatmen der Viren übertragen, vor allem über Tröpfchen, aber auch über Staub, der den Erreger enthalte.

Influenza sei in deutschen Schweinebeständen weit verbreitet, berichtet das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit (Friedrich-Loeffler-Institut, FLI) auf der Ostseeinsel Riems. In mehr als 92 Prozent der Bestände könnten Antikörper gegen mindestens einen der untersuchten Influenza-Subtypen (H1N1, H1N2, H3N2) nachgewiesen werden. Demnach handelt es sich um eine fieberhafte, akut verlaufende, hoch ansteckende Erkrankung des Atemtrakts, die Schweine aller Altersgruppen treffen kann.

Bei normalem Verlauf und guten hygienischen Bedingungen genesen die Tiere innerhalb von vier bis sechs Tagen, erklärt das FLI. Selbst wenn es im Zuge des Infektion zu einer Lungenentzündung käme, sei die Prognose meist günstig. Ein Fall der derzeit grassierenden neuen Variante des H1N1-Virus wurde in deutschen Schweinebeständen aber noch nicht bekannt.

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