In Baden-Württemberg sind in Asia-Shops in Stuttgart, Karlsruhe und Göppingen mit der Industriechemikalie Melamin kontaminierte Milchbonbons aufgetaucht. Das Verbraucherministerium in Stuttgart warnte vor dem Verzehr der Weichkaramellen der Marke „White Rabbit“. Vermutlich sei die belastete Ware bundesweit im Handel. Der chinesische Hersteller Guanshengyuan und der niederländische Vertreiber Liroy B.V. hätten den Verkauf gestoppt und die Süßigkeit weltweit zurückgerufen.
Nach einer ersten Risikoabschätzung bestehe beim Verzehr einzelner Bonbons keine Gesundheitsgefahr, wie dies bei Säuglingsnahrung in China der Fall war. Dennoch wurde Verbrauchern vorsorglich empfohlen, die Süßigkeit nicht zu essen. Melamin sei den Bonbons beigemischt worden, um einen höheren Proteingehalt vorzutäuschen, hieß es in Stuttgart. Nach Angaben der „Stuttgarter Nachrichten“ wurde die betroffene Ware in einem Stuttgarter Asia-Shop entdeckt. Die Analyse habe ergeben, dass die Bonbons mit Melamin belastet sind.
Nach dem Fund haben die deutschen Behörden ihre Kontrollen verstärkt. Bis zum Donnerstagmittag hat es aber nach offiziellen Angaben keine weiteren Entdeckungen von Melamin in chinesischen Produkten gegeben. Man habe nichts Besorgniserregendes gefunden, teilte das Verbraucherschutzministerium von Niedersachsen mit. Auch in Hamburg und anderen Ländern überprüften die Behörden Asia-Märkte auf belastete Milchbonbons oder Kekse.
In Österreich wurde Melamin unterdessen in einem Milchshake entdeckt. Das in einem Chinarestaurant in Graz angebotene Getränk habe den Grenzwert überschritten, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA. Der Restaurantbesitzer habe den Shake von einem Asia-Händler in Wien, dort seien alle Getränke dieser Art vom Markt genommen worden. Weitere mit Melamin verseuchte Produkte hätten die Kontrolleure aber bisher nicht gefunden, so die APA.
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