Genforschung

Mehrheit pro Stammzelltherapie dpa, 19.04.2012 15:12 Uhr

Berlin - 

Mehr als die Hälfte der Deutschen würden sich einer Therapie mit embryonalen Stammzellen unterziehen, wenn sie an einer mit anderen Mitteln nicht heilbaren Krankheit litten. Das ergab eine Umfrage des Kölner Meinungsforschungsinstituts YouGov. 69 Prozent der Männer würden einer solchen Therapie zustimmen. Bei den Frauen sind es allerdings nur 49 Prozent.

Eine im Ausland entwickelte Therapie zur Behandlung einer Augenkrankheit, die junge Menschen erblinden lässt, würde eine deutliche Mehrheit auch in Deutschland zulassen. 79 Prozent der Männer und 67 Prozent der Frauen sprachen sich dafür aus. 12 Prozent aller Befragten lehnten die Genehmigung einer solchen Therapie ab.

Ein klares Bild ergibt sich bei der Einschätzung des deutschen Stammzellgesetzes, das die Forschung an embryonalen Stammzellen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt – die Herstellung solcher Zellen aber verbietet. Nur 11 Prozent halten dies für eine ethisch gut vertretbare Lösung, 77 Prozent nicht.

Die Erzeugung von Embryonen extra für Forschungszwecke – wie sie in einigen Ländern erlaubt ist – sollte nach Ansicht von 25 Prozent der befragten Männer generell weltweit verboten werden. Bei den Frauen sind 35 Prozent für ein solches Verbot. In Deutschland dürfen so entstandene Stammzellen nicht genutzt werden.