Infektionskrankheiten

Mehr PR für Meningitis-Impfung

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In Deutschland erkranken jährlich rund 600 Menschen an einer schweren Meningitis. Menschen mit Immunschwäche, Säuglinge, kleine Kinder und Jugendliche sind besonders häufig betroffen. Anlässlich des morgigen Welt-Meningitis-Tages rät der Aachener Jugendarzt Professor Dr. Rolf Mertens dazu, stärker auf die Impf-Möglichkeit hinzuweisen und mehr Sensibilität zu wecken.

Unter den gefährlichen bakteriellen Erregern kann man sich gegen Pneumokokken und Meningokokken Typ C impfen lassen. Gegen den am weitesten verbreiteten Typ B gibt es aber noch immer nicht den ersehnten Impfstoff. „Wir hoffen alle darauf, dass da bald etwas gelingt. Die pharmazeutische Industrie müsste sich auch moralisch verpflichtet sehen, mehr zu tun“, sagt Mertens.

Im Falle einer Erkrankung müsse die Klinik-Behandlung schnellstmöglich beginnen, es zähle buchstäblich jede Minute. Unbehandelt verläuft eine bakterielle Meningitis meist tödlich: 2009 seien mehr als 10 Prozent der Meningitis-Patienten gestorben, so der Experte von der Uniklinik Aachen.

Am stärksten gefürchtet ist der septische Schock - dann ist das gesamte Blut mit Bakterien überschwemmt, die Überlebenschancen sind gering. Wenn bei einer Sepsis Keime ins Blut gelangen, stören sie das gesamte Gerinnungssystem, die kleinen Gefäße in Armen und Beinen gehen zu, die Extremitäten werde nicht mehr durchblutet. Mertens zufolge dauert das oft nur wenige Stunden, fängt bei den Beinen an, die regelrecht mumifizieren. Ohne Amputation stirbt der Erkrankte. Alarmzeichen seien rote Flecken auf der Haut, die auch bei Gegendruck nicht verschwinden, und dabei gleichzeitig hohes Fieber.

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