Knieprothesen

Regionale Kluft bei Knie-Operationen dpa, 17.10.2013 15:39 Uhr

Berlin - 

In wohlhabenderen Regionen Deutschlands erhalten laut Bertelsmann Stiftung deutlich mehr Patienten ein künstliches Kniegelenk als anderswo. In Bayern gebe es sehr viel häufiger Erst-Implantationen als bei Patienten im Nordosten des Landes, heißt es im Faktencheck Gesundheit der Bertelsmann Stiftung.

Für die aktuelle Untersuchung hatte die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie (DGOOC) anonymisierte Daten der AOK ausgewertet. Demnach bekommen von 100.000 Menschen im bundesweiten Durchschnitt 130 im Jahr ein neues Kniegelenk. Der Studie zufolge ist die Häufigkeit von Kniegelenksoperationen in Bayern, Hessen, Thüringen und Teilen Niedersachsens generell spürbar höher als in Mecklenburg-Vorpommern, Berlin und Brandenburg.

Die regionale Kluft verdeutlichen die Zahlen des bundesweiten Spitzenreiters und des Schlusslichts: So haben im Jahr 2011 im bayerischen Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim 214 pro 100.000 Einwohner ein künstliches Kniegelenk erhalten. Der Anteil war damit rund dreimal so hoch wie im brandenburgischen Frankfurt (Oder), wo auf 100.000 Einwohner lediglich 73 Kniegelenkersatz-Operationen kommen.

„In wohlhabenden Gegenden wird häufiger am Knie operiert, obwohl die Menschen in solchen Regionen tendenziell seltener an Arthrose leiden“, sagte ein Sprecher der Stiftung. Es sei offensichtlich, dass nicht-medizinische Faktoren die Versorgung beeinflussen. Ärztliche Leitlinien könnten hier Abhilfe schaffen.