Infektionskrankheiten

Mehr Kinder mit Tuberkulose dpa, 21.03.2011 18:14 Uhr

Berlin - 

Trotz leicht rückläufiger Zahlen bleibt Tuberkulose in Deutschland nach Einschätzung des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) eine ernstzunehmende Krankheit. Im Jahr 2009 wurden der Behörde 4444 Fälle und 154 Todesfälle gemeldet. Der Trend sei seit Jahren zwar rückläufig, sagte RKI-Experte Dr. Walter Haas. Doch die Zahl der Betroffenen verringere sich nicht mehr so schnell wie früher. Bei Kindern verzeichnet das RKI seit 2008 sogar eine steigende Zahl von Tuberkulosefällen.

Kinder seien bei einer Ansteckung Besonders gefährdet, so Hass. Bei ihnen verlaufe die Krankheit schwerer und könne zu bleibenden Behinderungen führen. Tuberkulose-Erreger können von Reisenden eingeschleppt werden. Deshalb empfehlen Experten zum Beispiel, Au-Pairs aus stark betroffenen Ländern wie Moldawien bei ihrer Ankunft nach Beschwerden zu fragen. Symptome der Krankheit sind unter anderem Husten, Müdigkeit, Gewichtsabnahme, Fieber und Atemnot.

Weltweit gilt Tuberkulose mit 9,4 Millionen Erkrankungen und 1,7 Millionen Todesfällen pro Jahr als eine der gefährlichsten Infektionskrankheiten. Vor allem in Asien und Afrika südlich der Sahara wütet der Erreger, den der Berliner Mediziner Robert Koch 1882 entdeckte.