Ernährungsverhalten

Mehr Essstörungen bei Männern dpa, 08.02.2012 17:35 Uhr

Berlin - 

In Deutschland haben nach einer Untersuchung der Universität Leipzig viermal so viele Frauen Essstörungen wie Männer. Rund sechs Prozent der Frauen in Deutschland leiden an krankhaftem Essverhalten wie Bulimie, Fressanfällen oder Magersucht. Unter Männern treffe dies auf lediglich 1,5 Prozent zu, wobei die Tendenz steigend sei.

Die Störung trete zudem bei fettleibigen Frauen elfmal häufiger auf als bei Normalgewichtigen, bei fettleibigen Männern sogar 20-mal häufiger. Übergewicht und Fettleibigkeit entwickelten sich im Zusammenhang mit Störungen im Essverhalten, schlussfolgerte die Studienleiterin Professor Dr. Anja Hilbert. Adipositas sei nicht nur ein Problem von Überernährung und Bewegungsmangel, Essstörungen seien mit „erhöhtem seelischen Leidensdruck“ gekoppelt, so die Verhaltensmedizinerin weiter.

An der Studie des „Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums (IFB) Adipositas-Erkrankungen“ in Leipzig nahmen 2520 Personen im Alter von 14 bis 95 Jahren teil, die in verschiedene Altersgruppen eingeordnet wurden. Störungen im Essverhalten traten in allen Gruppen auf. Besonders anfällig seien jedoch Frauen bis zum 24. Lebensjahr. Mit höherem Lebensalter nehme die Häufigkeit von Essstörungen ab, teilten die Leipziger Forscher mit.