Lebensmittelbelastung

Mehr Acrylamid in Lebkuchen & Co

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Lebkuchen, Kaffee-Ersatz und Kartoffelpuffer erhalten mehr Acrylamid als noch vor zwei Jahren. Die Substanz steht im Verdacht, Krebs auszulösen. Die Belastung bei Kartoffelchips, Knäckebrot, Zwieback, Spekulatius sowie Gebäck für Babys und Kleinkinder sei hingegen gesunken, teilte das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am Donnerstag in Berlin mit. Acrylamid entsteht beim Backen, Braten, Frittieren oder Rösten von stärkehaltigen Lebensmitteln.

Für die Untersuchung hat die Behörde rund 4000 Produkte analysiert. Amtliche Grenzwerte für Acrylamid-Belastungen gibt es nach Angaben eines Bundesamt-Sprechers nicht. Stattdessen legt die Behörde Signalwerte fest. Diese ergeben sich aus den Daten von jeweils 10 Prozent der am höchsten belasteten Lebensmittel einer Produktgruppe. Der unterste Acrylamid-Wert dieser zehn Prozent gilt als Signalwert. Als Maximum hat das Amt einen Wert von 1000 Mikrogramm Acrylamid pro Kilogramm festgelegt. Überschreiten die Hersteller die Werte, kontaktieren die Überwachungsbehörden die Unternehmen, um gemeinsam nach Verfahren und Rezepturänderungen für geringere Werte zu suchen.

Bei Zwieback und Keksen für Säuglinge und Kleinkinder konnten laut Bundesamt in den vergangenen Jahren die Signalwerte stetig gesenkt werden. Bei Kartoffelchips ist der Signalwert erstmals seit Beginn der Berechnungen 2002 unter die 1000-Mikrogramm-Marke gesunken. Er liegt jetzt bei 790 Mikrogramm. Bei Lebkuchen wurde der Signalwert dagegen um 316 Mikrogramm überschritten. Bei der Untersuchung im Jahr 2008 lag der Wert noch bei 1262 Mikrogramm. Bei Kartoffelpuffern blieb der Signalwert mit 872 Mikrogramm (2008: 872) zwar relativ konstant. Doch fanden die Tester jetzt besonders hohe Maximalwerte. Die am stärksten belastete Probe enthielt 3025 Mikrogramm. 2008 waren es nur rund 1000 Mikrogramm.

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