Stiftung Warentest hat aktuell 15 Blutdruckmessgeräte einer Prüfung unterzogen. Alle Geräte lagen im Mittelfeld: Nur drei erhielten ein „gut“, der Rest wurde mit „befriedigend“ oder „ausreichend“ bewertet. Testsieger ist Omron RS2. Das Gerät Aponorm Mobil Soft Control, das Wepa vertreibt, ist das Schlusslicht. Die Tester kritisierten die schlechte Messgenauigkeit des Geräts.
Die Tester nahmen insgesamt 5760 Messungen vor, jeweils sechsmal an allen 32 Probanden und an einem Simulator. Bei den Testpersonen wurden Vergleichsmessungen mit einem Quecksilberblutdruckmessgerät vorgenommen, bei denen zwei Fachkräfte mit einem Doppelstethoskop den Blutdruck ermittelten. Um die Wiederholungsgenauigkeit zu erfassen, wurden die Geräte ebenfalls an den Simulator angeschlossen und zehnmal in Folge Werte erfasst.
Getestet wurden sieben Handgelenkgeräte und acht Oberarmgeräte. Aus Sicht der Tester lassen sich eindeutige Aussagen darüber, ob eine Bauart besser sei, nicht treffen. Oberarmgeräte ließen sich mühsamer anlegen, säßen dann aber automatisch an der richtigen Stelle. Handgelenkgeräte müssten selbst in die richtige Position gebracht werden.
Testsieger Omron überzeugte mit einer guten Mess- und Wiederholungsgenauigkeit. Zudem sei das Gerät kaum störanfällig, so die Tester über RS2. Es biete zwar weniger Extras als die übrigen Geräte, sei dafür aber preisgünstig. Mit dem Oberarmgerät M500 landete Omron bei dieser Geräteart auf Platz 2.
Am schlechtesten schnitt der Hersteller Beurer mit seinem Handgelenkgerät Sanitas SBC 21 und seinem Oberarmgerät Beurer BM 85 ab. Beide erreichten nur ein „ausreichend“. Das Sanitas-Gerät war mit 18 Euro das günstigste im Test, war bei der Messgenauigkeit aber nur ausreichend. Das Beurer-Gerät für den Oberarm war hingegen mit 103 Euro das teuerste Produkt im Test. Die Autoren kritisierten allerdings, dass die iOS-App zur Übertragung der Werte an Rechner, Smartphone oder Tablett Nutzernamen und Passwort unverschlüsselt übermittele. Internetnutzer mit einschlägiger Erfahrung könnten die Daten leicht mitlesen.
Das Gerät Mobil Soft von Aponorm erreichte ebenfalls nur ein „ausreichend“. Problematisch waren aus Sicht der Tester „relativ große Abweichungen zur Vergleichsmessung“. Ein Sprecher von Wepa erklärte dazu: „Grundlegend dürfen CE-zugelassene Geräte nur in Verkehr gebracht werden, wenn diese eine maximale Abweichung von 3mmHg aufweisen.“
Wepa habe ein eigenes Testlabor, in dem die Geräte regelmäßig geprüft würden, zudem sei man zugelassen, gesetzlich vorgeschriebene messtechnische Kontrollen eigenständig durchzuführen. Das Gerät bestehe dabei Kontrollen, die denen des Eichamts entsprächen. „Diese Tests haben wir gestern in verschiedenen Variationen und mit unterschiedlichen Geräten erfolgreich durchgeführt“, so der Sprecher. Auch beim Lieferanten Microlife habe das Gerät die entsprechenden Tests bestanden. „Wir werden mit der Stiftung Warentest in Kontakt treten, um den Sachverhalt weiter zu klären.“
Aponorm Basis Control, laut Wepa das meistverkaufte Blutdruckmessgerät auf dem deutschen Apothekenmarkt, landete mit der Bewertung „befriedigend“ auf Platz 3 der untersuchten Oberarmmessgeräte. Warentest zog Punkte ab, weil das Gerät „wenig robust“ sei und empfindlich auch Störungen reagiere.
Bei Wepa kann man das nicht nachvollziehen: „Für 2015 und 2016 liegen uns keine dokumentierten Beschwerden wegen der Qualität oder Schäden nach Fall oder ähnlichem vor“, so der Sprecher. Die Geräte würden zudem den gesetzlichen Vorgaben entsprechend auf Störungsanfälligkeit und Empfindlichkeit geprüft.
Die Aponorm-Geräte habe man gemeinsam mit dem Unternehmen Microlife entwickelt, das weltweit zu den führenden Herstellern gehöre, so Wepa. Der Hersteller sei von der British Hypertension Society (BHS) mehrfach für die Genauigkeit ihrer Geräte ausgezeichnet worden. Das Gerät Basis Control sei von der BHS geprüft und sogar für die klinische Verwendung validiert.
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