Medizinstudenten

Nackte Körper für bessere Lehre

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Berlin -

Unter dem Motto „Unser letztes Hemd für die Lehre!“ haben Medizinstudenten an der Justus-Liebig-Universität in Gießen einen Aktkalender produziert. Auf diese Weise  protestieren sie gegen Einsparungen in der Lehre. Die Studenten zogen sich selbst für die Kampagne aus.

Die Universität hatte im vergangenen Jahr Sparmaßnahmen eingeleitet. Seitdem konnten keine neuen Geräte für das Physiologie-Praktikum mehr gekauft werden. Außerdem mussten mehrere Praktikumsleiter den Unterricht einstellen, da ihre Verträge ausgelaufen waren. In der Folge fielen zwei Praktikumstage aus. Die Studenten sehen die Regelstudienzeit in Gefahr.

Unter der Leitung ihrer Fachschaft gründeten die Studenten das „Aktionsbündnis Medizinstudierende gegen Finanznot in der Hochschulmedizin“. Mit Aktionen wie Demonstrationen, Straßenmusik und einer Blutspende wollen die angehenden Ärzte auf die unterfinanzierte Lehre in der Medizin aufmerksam machen.

Der letzte Streich: der Aktkalender von und mit Medizinstudenten namens mediAkt. Organisatorin Natalie Brinkmann berichtet, am Anfang seien die Nacktfotos nur eine Schnapsidee gewesen. Dann hätten sich aber immer mehr Kommilitonen dafür begeistert.

Zu kaufen gibt es den Semester-Kalender, der von April bis März geht, in der medizinischen Fachbuchhandlung Lehmanns in Gießen und im Internet. Die erste Auflage ist bereits ausverkauft, eine zweite wurde nachgedruckt. Der Verkaufserlös soll gespendet werden.

Allerdings sei es noch nicht sicher, ob die Fakultät die Spende annehmen werde, sagte Brinkmann. Wenn nicht, werde das Geld an die Fachschaft für weitere Aktionen gegen die Kürzungen an der Universität gehen. Dem Fachbereich Medizin fehlten zum Jahresende 2013 insgesamt rund 4,9 Millionen Euro, berichtete der Gießener Anzeiger.

Auch Apotheker haben sich bereits für die gute Sache ausgezogen: Als Protest gegen die Honorarpläne der Regierung hatte sich Gabriela Aures 2012 nur mit einem großen Apotheken-A vor dem Bauch auf einem Poster in ihrer bayerischen Apotheke abbilden lassen – mit der Botschaft an den damaligen Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler (FDP): „In welche Tasche wollen Sie uns noch greifen?“ Andere Apotheker hatten sich der Nackt-Kampagne angeschlossen.

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