Digitalisierung

Medikationsplan: In Thüringen läuft's dpa, 18.06.2018 18:52 Uhr

Laut BMG soll bis 2019 der Medikationsplan in Papierform durch eine digitale Variante abgelöst werden. Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin - 

Seit vier Jahren läuft mit Apothekern, Patienten und Ärzten die Arzneimittelinitiative (Armin) in Sachsen-Thüringen und die Bilanz ist gut. Die bisherigen Erfahrungen ließen sich als „innovativ, sektorenübergreifend und wirkungsstark” zusammenfassen, teilten die AOK Plus Sachsen und Thüringen, die Kassenärztlichen Vereinigungen sowie die Apothekerverbände der Länder in Leipzig mit. Sie sehen aber Politik, Selbstverwaltung und Industrie noch vor einigen Herausforderungen, um das Medikationsmanagement als Herzstück von „Armin” in die Regelversorgung überführen zu können.

Seit Juli 2016 können sich Patienten, die dauerhaft mindestens fünf Medikamente gleichzeitig einnehmen, von Arzt und Apotheker einen individuellen Medikationsplan erstellen lassen. Die Krankenkasse liefert dazu die Abrechnungsdaten, alle Beteiligten sind elektronisch vernetzt. Durch enge Abstimmung sollen die Wirtschaftlichkeit der Arzneimittelversorgung verbessert und Patienten vor Wechselwirkungen geschützt werden.

In der Initiative wurden den Angaben nach bisher mehr als drei Millionen Wirkstoffverordnungen ausgestellt. Aktuell werden rund 3500 Patienten betreut. Das Vertrauen der Patienten in die Arzneimitteltherapie habe sich erhöht und die Therapietreue verbessert, hieß es. Politik und Industrie müssten nun gesetzliche Regelungen treffen und technische Hürden nehmen, damit viele Patienten bundesweit profitieren können.