Die größte Vergiftungsgefahr geht in Deutschland von Arzneimitteln aus. Dahinter folgen Chemikalien und Pflanzen. Das geht aus dem Jahresbericht 2008 des Giftinformationszentrums Nord hervor, das an der Göttinger Universitätsklinik angesiedelt ist. Vor allem bei Erwachsenen überwiegen Intoxikationen mit Medikamenten.
Knapp 40 Prozent der Vergiftungen gehen bei Erwachsenen über 20 Jahren auf Arzneimittel zurück, davon wird die Intoxikation in jedem zehnten Fall als „schwer“ oder „mittel“ eingestuft. Knapp drei Viertel aller schweren Vergiftungsfälle sind auf Arzneimittel zurückzuführen.
Besonders häufig sind offenbar Vergiftungen bei Kindern im Alter von ein bis vier Jahren: Aus dieser Altersgruppe wurden genauso viele Fälle gemeldet wie bei den Erwachsene über 20 Jahren. Jede vierte Vergiftung betraf auch bei Kindern ein Arzneimittel, fast jede dritte ein chemisches Produkt.
Das Giftinformartionszentrum ist eine gemeinsame Einrichtung der Bundesländer Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig Holstein. Für die Statistik wurden rund 28.000 Meldungen aus den vier Ländern ausgewertet.
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