Gerichtsverfahren

Medikamente erpresst dpa, 11.07.2012 08:40 Uhr

Berlin - 

Fünf Häftlinge sollen in der Justizvollzugsanstalt Tegel von Mitgefangenen erpresst oder misshandelt worden sein. Einer der drei Tatverdächtigen sitzt seit Dienstag auf der Anklagebank. „Ich werde überhaupt nichts sagen“, so der 34-Jährige zu Prozessbeginn vor dem Berliner Landgericht. Er verweigerte sogar die Auskunft zu seinen Personalien.

Die mutmaßlichen Täter sollen Anfang 2010 von anderen Gefangenen nicht nur Tabak, Kaffee, Süßigkeiten oder Lebensmittel erpresst haben. Ein Häftling musste den Ermittlungen nach sogar seine Schmerzmittel herausgeben, die ihm vom Arzt verordnet worden waren. Zum Teil sollen den Männern Schläge angedroht worden sein.

Zudem sollen der Ankgeklagte und zwei gesondert verfolgte Mithäftlinge im Februar 2010 einen anderen Gefangenen gezwungen haben, sieben Becher eines Cocktails aus Shampoo, Salzwasser, Öl und verdorbener Milch zu trinken. Als sich der Mann zunächst weigerte, soll der Angeklagte ihn mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben.