Ein Unwetter hat einen erheblichen Wasserschaden im Maximiliancenter in Bonn verursacht und die dort ansässige Maxmo-Apotheke lahm gelegt. Auch knapp zwei Wochen danach kann Inhaber Daniel Reuschel nicht öffnen. Wegen des Stromausfalls stoppte die Kühlung. Die in der Apotheke gelagerte Ware im Wert von rund 150.000 Euro hat der Inhaber bereits abgeschrieben.
In dem 2019 eröffneten Einkaufszentrum mit fünf Geschossen geht momentan gar nichts. „Ich kann nicht in meine Apotheke“, sagt Reuschel. Nach einem Wasserschaden in der Nacht zum 20. Juni ist der Betrieb geschlossen. Auch sein Testzentrum sowie die anderen Läden in dem Center sind vorübergehend dicht. Das Wasser sei durch ein offenbar geplatztes Fallrohr in das Zentrum gelangt und habe mehrere Untergeschosse geflutet.
Die Apothekenräume blieben zwar trocken. Aber der entstandene Schaden wegen der ausgefallenen Stromversorgung hat weitreichende Auswirkungen auf den Betrieb. Denn sowohl Lüftung als auch Kühlung fielen aus. „Für die Arzneimittel gibt es aus pharmazeutischer Sicht keine Chance.“ Wegen der ausfallenden Klimaanlage sei es in der Apotheke teilweise über 30 Grad Celsius warm gewesen, im Kommissionierer sogar bis zu 35 Grad.
Auch in den Kühlschränken stieg die Temperatur auf vergleichbare Werte. Reuschel lagerte dort unter anderem Zytostatika. Rund 60 Kunden seien vom Ausfall des Kühlschranks betroffen gewesen. Da die Rezepte teilweise noch in der Apotheken gewesen seien, nahmen er und sein Team Kontakt zu den Ärzt:innen auf, um Ersatz zu organisieren.
Dazu kommen die Verdienstausfälle und Personalkosten. „Ich zahle weiter Lohn“, sagt Reuschel. Seine Mitarbeiter:innen seien verunsichert. Die Trocknung werde noch Wochen andauern. „Ich hoffe, dass wir in einem Monat wieder in die Apotheke dürfen.“ Auch die anderen Ladenbetreiber wie etwa Imbissgeschäfte konnten nicht in das Zentrum, was zu zahlreichen verdorbenen Lebensmitteln und einem „extremen Gestank“ geführt habe.
Reuschel eröffnete die Maxmo-Apotheke als erste Filiale im April 2019. „Der Betrieb konnte noch nie richtig Fahrt aufnehmen“, sagt er. Das Jahr 2020 sei von den Auswirkungen der Corona-Krise geprägt gewesen. Da das Zentrum an den Bahnhof angegliedert sei, sei die Kundschaft ausgeblieben. „Unser Betrieb war dadurch stark geschädigt.“ Jetzt die nächste Katastrophe, gerade in der Zeit, in der die Lockerungen wieder einen normalen Betrieb zuließen. Jetzt hofft Reuschel, dass die Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommt. Bisher stehe sie hinter ihm.
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