Massive Fälschungen: „Jeden zweiten Tag Fake-Rezepte“ Sandra Piontek, 26.06.2024 14:57 Uhr
Die Tannenberg Apotheke in Wuppertal verzeichnete in den vergangenen Wochen gehäuft Versuche per gefälschtem Rezept Medikamnete zu ergaunern: „Eine Zeitlang wurden uns jeden zweiten Tag Privatrezepte vorgelegt, die nicht echt waren“, so Inhaberin Anna Marquardt. „Vorrangig wollten die Fälscher dämpfende Medikamente wie Tramadol, Codeintropfen oder Rivotril ausgehändigt haben.“ Dank einer guten Vernetzung konnten mehrere Fälle aufgedeckt werden.
Auf den Privatrezepten wurden vor allem Medikamente verordnet, die sedativ oder schmerzstillend wirken: „Es standen Arzneimittel wie Rivotril mit dem Inhaltsstoff Clonazepam, aber auch bromazepamhaltige Tabletten auf den gefälschten Rezepten“, berichtet Marquardt. „Aber auch Codein- und Tramadoltropfen waren dabei.“ Die Privatrezepte waren auf den ersten Blick „relativ gut gemacht“, so die Inhaberin.
„Wir haben hier in Wuppertal eine WhatsApp-Gruppe, in der wir solche Fälle posten“, so die Apothekerin. Das diene zur Warnung, aber auch Sensibilisierung: „Es war beispielsweise häufig derselbe Arzt angegeben und eine falsche Telefonnummer. Taucht sowas öfters auf, ist man bereits aufmerksam, wenn Rezepte mit den genannten Wirkstoffen vorgelegt werden.“
In einem Fall konnte die Polizei einen der Täter stellen: „Wir hatten bei Vorlage des Rezeptes sofort einen Verdacht. Dadurch konnten wir die Beamten so schnell rufen, dass sie den Täter noch vor der Apotheke erwischten“, so Marquardt. Er trug laut Polizeiangaben einen ganzen Stapel an gefälschten Rezepten sowie ergaunerte Medikamenten bei sich. „Laut Polizeibericht hat er gestanden. Zudem erwähnte der Täter, dass er pro eingelöstem Rezept etwa 50 Euro verdient“, so die Inhaberin.