Influenza A/H1N1

Massenzucht als Pandemie-Risiko dpa, 05.05.2009 18:52 Uhr

Mainz - 

US-Forscher haben nach einem Bericht des ARD-Politikmagazins „Report Mainz“ im Hinblick auf eine mögliche Grippepandemie vor der Massentierhaltung gewarnt. Nach einer Studie zur Rolle der Massentierhaltung bei der Verbreitung von Infektionskrankheiten hätten Experten der US-Gesundheitsinstitute (NIH) bereits 2006 vor Mutationen gewarnt, die die nächste Pandemie auslösen könnten, berichtete das Magazin. Die Studie habe insbesondere auf die Gefahr einer Vermischung von Schweine- und Vogelgrippeviren hingewiesen, wie sie bei dem jetzigen Erreger der Influenza A/H1N1 beobachtet wurde.

Weil bei der Massentierhaltung oft eine große Zahl von Tieren auf engem Raum konzentriert werde, fördere sie die schnelle Übertragung und Vermischung von Viren, zitierte das Magazin aus der US-Studie. „Es besteht die Sorge, dass eine Erhöhung der Zahl von Schweineanlagen in der Nachbarschaft zu Geflügelanlagen die Entwicklung der nächsten Pandemie weiter vorantreiben könnte“, heiße es.

Auch andere US-Forscher sehen laut „Report Mainz“ einen Zusammenhang zwischen der Entwicklung pandemisch auftretender Viren und der Massentierhaltung. Eine Pandemie ist eine Epidemie, die sich über Länder und Kontinente hinweg ausbreitet.

Der von „Report Mainz“ befragte US-Biologe Dr. Robert G. Wallace glaubt ebenfalls an eine Verbindung von Viren und Massentierhaltung. „Diese 'Schweine- und Geflügelstätten' sind das, was man als genetische Monokulturen bezeichnet. Das heißt, wenn eine Influenza in solch eine Monokultur hineinkommt, gibt es keinen immunologischen Schutzwall, der sie an der Ausbreitung hindert“, sagte er dem Magazin. „Es ist nicht H1N1, über das wir uns Sorgen machen müssen, es ist der Prozess, in dem sich weniger ansteckende Grippeviren zu hochansteckenden entwickeln. Und dieser Prozess wird im wesentlichen vorangetrieben, indem man Hunderttausende Hühner oder Schweine zusammenpfercht.“